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„Patienten bei der Stange halten“

Die multimodale Therapie eines resektablen NSCLC scheint bei akzeptabler Toxizität eine sehr hohe Wirksamkeit zu entfalten. Das ist der Eindruck von Privatdozent Dr. Wilfried Ernst Erich Eberhardt, Hämatoonkologe an der Ruhrland-Klinik in Essen. Er berichtete über die ESPADURVA-Studie mit vier Modalitäten im Interventionsarm.
27 von 90 Teilnehmern bereits eingeschlossen
Personen mit resektablem NSCLC im Stadium III erhalten eine Immuntherapie mit Durvalumab, in den ersten drei Induktionszyklen kombiniert mit einer Chemotherapie aus Cisplatin/Paclitaxel und anschließender Radiochemotherapie entsprechend in etwa dem ESPATÜ-Schema, erläuterte Dr. Eberhardt. Im Kontrollarm erfolgt die Induktion nur mit platinbasierter Chemotherapie gefolgt von Radiochemotherapie. In beiden Gruppen ist danach eine OP und adjuvant eine Konsolidierung mit Durvalumab über 32 Wochen vorgesehen. „ESPADURVA ist die einzige Studie, die nach viermodaliger Therapie eine Operation vorsieht“, erklärte Dr. Eberhardt. Den primären Endpunkt der Studie bildet das progressionsfreie Überleben.
Der erste Patient wurde im Januar 2020 in die Studie eingeschlossen, bedingt durch die SARS-CoV-2-Pandemie gab es dann eine lange Verzögerung der Rekrutierung. Aktuell sind 27 Teilnehmer eingeschlossen, die Rekrutierung läuft jetzt laut dem Referenten sehr gut. Ziel ist die Teilnahme von 90 Erkrankten.
Sehr ermutigend fand der Experte die ersten Eindrücke zur Wirksamkeit. „Die Effektivität ist absolut hoch“, betonte er. 17 Patienten haben die neoadjuvante Therapie abgeschlossen und wurden operiert. Dabei entwickelten elf pathologische Komplettremissionen. „Ich bin selbst überrascht“, sagte Dr. Eberhardt – zumal die Toxizität seinem Eindruck nach akzeptabel ausfällt. Die Operation nach der viermodaligen Behandlung scheint machbar: Sie konnte bei allen außer zwei Teilnehmern durchgeführt werden. Ein Patient lehnte die OP ab, ein anderer war bereits wieder progredient.
Eine Herausforderung ist es Dr. Eberhardts Erfahrung nach, die Erkrankten nach dem chirurgischen Eingriff zur Fortsetzung der Immuntherapie zu motivieren. „Da muss man sehen, dass man die Patienten bei der Stange hält.“
Quelle: Eberhardt WEE. 18. AIO Herbstkongress; Arbeitsgruppe Thorakale Onkologie
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