Naturpower für den Darm: Heilpflanzen zähmen Colitis ulcerosa

Dr. Alexandra Juchems

Myrrhe: analgetisch und antientzündlich Myrrhe: analgetisch und antientzündlich © fotolia/jbphotographylt

Warum immer die chemische Keule schwingen, wenn es auch natürlich geht? Patienten, die auf eine pflanzliche Kombi statt auf Mesalazin setzten, hielten damit ihre Colitis ulcerosa jahrelang erfolgreich in Schach.

Bereits vor fünf Jahren führte ein Forscherteam um Professor Dr. Jost Langhorst von der Klinik für Integrative Gastroenterologie an den Kliniken Essen-Mitte eine Vergleichsstudie mit Mesalazin und einem Phytotherapeutikum bei Patienten mit Colitis ulcerosa durch – mit Erfolg. Die remissionserhaltende Therapie mit Myrrhe, Kamillenblütenextrakt und Kaffeekohle war der Standardtherapie mit Mesalazin in keiner Weise unterlegen.

Um zu prüfen, ob diese positiven Ergebnisse von damals auch noch nach fünf Jahren Bestand haben, schickte man der ehemaligen Studiengruppe einen Fragebogen. Von den initialen 91 Teilnehmern füllten ihn 53 aus, 23 von ihnen wendeten das Phytotherapeutikum damals wie heute an. Als häufigste Gründe für das zwischenzeitliche Absetzen nannten die anderen Schubfreiheit, gefolgt von fehlender Wirksamkeit, Aufwand bzw. die Kosten.

Keiner litt unter kausalen Nebenwirkungen des Präparates und über 80 % der Anwender gaben an, auch über einen längeren Zeitraum (sehr) zufrieden damit zu sein. Ähnliche positive Ergebnisse gab es auch bei anderen Pilot-Studien zu pflanzlichen Behandlungsalternativen in der Akut- und Remissionsphase wie z.B. für Curcumin, Blaubeeren oder Kalmegh.

Jeder zweite Teilnehmer blieb bei der Pflanzentherapie

Als wichtigen Faktor im Zusammenhang mit der Erkrankung bezogen die Autoren Stress in ihre Untersuchung mit ein. Wie schon in zahlreichen anderen Studien konnten sie auch hier belegen, dass sich ein großer Teil der Patienten durch die Krankheit psychisch belastet fühlt und diesem Stress einen negativen Effekt auf die Erkrankung zuschreibt.

Deshalb erscheint ein individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmtes multimodales Therapiekonzept sinnvoll. Neben Stressreduktion und Lebensstilmodifikation haben Phytotherapeutika dabei durchaus ihre Berechtigung.

Quellen: Aus der Fachliteratur
Langhorst J et al. ZPT 2016; 37: 249-253

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