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Nemolizumab lindert Juckreiz und Hautläsionen

Bisher waren die Therapiemöglichkeiten limitiert. Dupilumab, das IL-4 und IL-13 blockiert, erhielt als erstes Medikament eine Zulassung für PN. Auch IL-31 ist bei PN hochreguliert, so Prof. Dr. Shawn Kwatra, Johns Hopkins University School of Medicine, Baltimore, und Kollegen. Der IL-31-Rezeptorantagonist Nemolizumab bewies bereits in einer Phase-2-Studie, dass er den Pruritus lindern kann und Läsionen besser abheilen lässt.
Die multizentrische Phase-3-Studie OLYMPIA 2 untersucht Wirksamkeit und Sicherheit des Antikörpers bei Erwachsenen mit moderater bis schwerer PN. 183 Patienten erhielten Nemolizumab subkutan über vier Monate alle vier Wochen – initial 60 mg, dann je nach Körpergewicht 30 mg oder 60 mg. Die Placebogruppe bestand aus 91 Personen. Primäre Endpunkte der Studie waren Juckreizreduzierung auf der numerischen Skala (PP-NRS) um mindestens vier Punkte und eine Reduzierung um mindestens zwei Punkte im Investigator’s Global Assessment auf einen IGA 0/1.
Nemolizumab linderte bei 56 % der Patienten den Juckreiz deutlich, unter Placebo waren es 21 %. Ebenso zeigten mehr Nemolizumabbehandelte ein IGA-Ansprechen (38 % vs. 11 %). Darüber hinaus besserten sich die Schlafstörungen in der Verumgruppe in viel größerem Umfang (52 % vs. 21 %).
Als unerwünschte Effekte traten am häufigsten Kopfschmerzen (7 % vs. 4 %) und eine AD (u.a. Exazerbation) auf (6 % vs. 0 %). „Die Nemolizumab-Monotherapie reduzierte Zeichen und Symptome der PN signifikant“, so das Fazit der Autoren. Ähnlich sieht es auch Prof. Dr. Martin Metz von der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Er fordert zwar weitere Studien zur Pathophysiologie und zum genauen Wirkmechanismus von Nemolizumab, doch betont er, dass nun eine neue Ära der Prurigo-Behandlung angebrochen sei.
Quellen:
1. Kwatra SG et al. N Engl J Med 2023; 389: 1579-1589; DOI: 10.1056/NEJMoa2301333
2. Metz M. N Engl J Med 2023; 389: 1619-1620; DOI: 10.1056/NEJMe2307584
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