Neue Alternative für Hämophilie-Patienten, die Hemmkörper bilden

Rund 30 % der Bluter mit schwerem Faktor-VIII-Mangel entwickeln unter der Substitutionstherapie eine Immunreaktion, die sich gegen den infundierten Gerinnungsfaktor VIII richtet und dessen Funktion neutralisiert. Eine solche Hemmkörper-Hämophilie zwingt zu einer Änderung der Therapie: Interkurrente Blutungen werden dann mit hämostatischen „Bypass“-Substanzen, also rekombinantem aktiviertem Faktor VII und aktiviertem Prothrombinkomplex, behandelt. Die Wirkung dieser Bypass-Therapie ist jedoch suboptimal.
Bisher episodische Therapie mit Bypass-Präparaten
Der neue bispezifische hämostatische Antikörper Emicizumab bietet einer aktuellen Studie zufolge eine elegante Lösung für Patienten mit Hämophilie A und Hemmkörperbildung. Emicizumab bildet eine Brücke zwischen Faktor IX und Faktor X und ersetzt dadurch die Funktion des fehlenden Faktors VIII.
Blutertherapie bald nur noch einmal im Monat?
Quelle: Pasi KJ et al. N Engl J Med 2017; 377: 819-828
Blutungsrate geht deutlich zurück
Die Blutungsrate war in der Antikörpergruppe um 87 % niedriger als im Kontrollkollektiv. Die wöchentliche Emicizumab-Gabe führt zu einer ausgeprägten Senkung des Blutungsriskos und zu einer Besserung der Lebensqualität, heißt es in einem Editorial zur Studie.21. Oldenburg J et al. N Engl J Med 2017; 377: 809-818
2. Lillicrap D. A.a.O.: 884-885
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