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Neue Daten aus den Brustkrebs-Studien monarchE, Keynote522 und NeoTrip

Das Update der Phase 3-Studie monarchE bestätigt nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 54 Monaten den zusätzlichen adjuvanten Einsatz von Abemaciclib zur endokrinen Therapie. Das relative Risiko für ein iDFS*-Ereignis von Hochrisiko-Patient:innen mit HR+/HER2- frühem Mammakarzinom (ITT-Analyse) reduzierte sich signifikant gegenüber der alleinigen endokrinen Behandlung (HR 0,68; p < 0,001). Die Raten nach 60 Monaten betrugen 83,6 % vs. 76,0 %. Die Kaplan-Meier-Kurven des iDFS laufen weiterhin auseinander.
Es sei von einem anhaltenden Effekt auszugehen, betonte Prof. Dr. Nadia Harbeck, LMU Klinikum München.1 Dafür spreche auch der weiterhin signifikante Vorteil beim fernmetastasenfreien Überleben (HR 0,675; p < 0,001). Die Daten zum Gesamtüberleben sind noch nicht reif, im Prüfarm seien aber bislang weniger Todesfälle eingetreten (208 vs. 234; p = 0,284), so Prof. Harbeck.
Die Ergebnisse der ITT-Auswertung bestätigten sich für die Kohorte 1, die 91 % der Studienpopulation ausmachte und Hochrisiko-Personen mit Lymphknotenbefall umfasste. Innerhalb der Kohorte 1 war die Wirksamkeit von Abemaciclib unabhängig von der Höhe des Ki67-Wertes.
Weitere Analyse aus monarchE
Prof. Dr. Matthew Goetz, Mayo Clinic, Rochester, stellte eine explorative Analyse zum iDFS aus der monarchE-Studie vor. Danach profitierten Patient:innen mit positivem Östrogen-, aber negativem Progesteronrezeptorstatus (ER+/PR-) genauso wie jene mit ER+/PR+ Mammakarzinom.
Quelle: Goetz M et al. ESMO Congress 2023; Abstract 240MO
Das Update der Phase-3-Studie KEYNOTE-522 basiert auf einem medianen Follow-up von gut 63 Monaten. Es stärkt den (neo-)adjuvanten Einsatz von Pembolizumab zusätzlich zur Chemotherapie beim neu diagnostizierten, frühen TNBC (T1c N1–2 oder T2–4 N0–2). Der CPI wird neoadjuvant simultan zur Chemotherapie eingesetzt und postoperativ (adjuvant) als Monotherapie über 27 Wochen weiter gegeben. Teilnehmende der Kontrollgruppe erhielten statt Pembrolizumab ein Placebo.
In der neoadjuvanten Phase hatte der PD1-Inhibitor seinerzeit die Rate der pathologischen Komplettremissionen (pCR) signifikant erhöht (p = 0,00055), berichtete Prof. Dr. Peter Schmid, Barts Cancer Institute, London.2 Das aktuelle Update bestätige ein anhaltend verlängertes ereignisfreies Überleben im Prüfarm (HR 0,63) nach komplettierter postoperativer Therapie. Nach 60 Monaten sind noch 81,3 % vs. 72,3 % der Patient:innen ohne Rezidivereignis. Die Kurven laufen weiter auseinander und unter Pembrolizumab bilde sich ein Plateau, so Prof. Schmid.
Der EFS-Benefit bestätigte sich unabhängig davon, ob im neoadjuvanten Setting eine pCR (ypT0/Tis ypN0) erzielt wurde oder nicht, betonte der Referent. Er sei zudem unabhängig vom Nodalstatus und der PD-L1-Expression und er übertrug sich in ein verlängertes fernmetastasenfreies Überleben (HR 0,64).
Der PD-L1-Inhibitor Atezolizumab wiederum konnte das EFS nicht verbessern. Er wurde in der Phase-3-Studie NeoTrip beim frühen TNBC neoadjuvant in Kombination mit Carboplatin/nab-Paclitaxel eingesetzt. Postoperativ erhielten die Teilnehmenden jeweils eine anthrazyklinbasierte Chemotherapie.
Nach median 54 Monaten betrug die Fünf-Jahres-EFS-Rate 70,6 % versus 74,9 % in der Kontrolle mit alleiniger Chemotherapie (HR 1,076; p = 0,76), berichtete Prof. Dr. Luca Gianni, Fondazione Michelangelo, Mailand.3 Weitere Auswertungen sind geplant, um eine Erklärung für die divergierenden Ergebnisse der Immuntherapie beim frühen TNBC zu finden.
* invasiv-krankheitsfreies Überleben
Quelle: Kongressbericht ESMO Congress 2023
1. Harbeck N et al. ESMO Congress 2023; Abstract LBA17
2. Schmid P et al. ESMO Congress 2023; Abstract LBA18
3. Gianni L et al. ESMO Congress 2023; Abstract LBA19
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