Neue Daten aus Phase-3-Studien mit Ruxolitinib

Dr. Andrea Wülker

Die Therapie mit JAK-Inhibitoren kann zu einer Repigmentierung führen. (Agenturfoto) Die Therapie mit JAK-Inhibitoren kann zu einer Repigmentierung führen. (Agenturfoto) © Drobot Dean – stock.adobe.com

Der JAK-1/2-Inhibitor Ruxolitinib führte bei Patienten mit Vitiligo zu einer großflächigen Repigmentierung betroffener Hautareale. Allerdings traten im Lauf eines Jahres auch lokale Nebenwirkungen auf.

An einer Vitiligo sind unter anderem Januskinasen, Interferon-g, das Chemokin CXCL10 und CD8+ T-Zellen beteiligt. Ihr Zusammenspiel führt zur Zerstörung der Melanozyten. Die Therapie mit JAK-Inhibitoren kann zu einer Repigmentierung führen. Ein Team um Dr. David Rosmarin vom Tufts Medical Center, Boston, nahm in zwei Phase-3-Studien die Wirkung des JAK1/2-Inhibitors Ruxolitinib unter die Lupe.

An den Studien TRuE-V1 und TRuE-V2 nahmen insgesamt 674 Patienten teil, die mindestens zwölf Jahre alt waren und an nicht-segmentaler Vitiligo (≤ 10 % der Körperoberfläche) litten. Zwei Drittel cremten depigmentierte Stellen über 24 Wochen zweimal täglich mit 1,5%iger Ruxolitinib-Creme ein, die übrigen verwendeten die Trägersubstanz ohne Wirkstoff.

In TRuE-V1 zeigten bis zum ersten Auswertungspunkt 29,8 % der Teilnehmer der Verumgruppe einen mindestens 75%igen Rückgang der depigmentierten Areale, in der Placebogruppe lwaren es 7,4 %. In TRuE-V2 erreichten 30,9 % der Patienten aus der Verumgruppe und 11,4 % aus der Kontrollgruppe diese Response.

Unerwünschte Ereignisse bei mehr als der Hälfte

Insgesamt war der topische JAK-Inhibitor dem Placebo überlegen. Allerdings traten in beiden Ruxolitinib-Gruppen bei 55 % bzw. 62 % der Teilnehmer unerwünschte Ereignisse auf. Als lokale Nebenwirkungen kam es insbesondere zu Akne, Nasopharyngitis und Juckreiz; diese wurden jeweils bei 5–6 % der Patienten beobachtet, die die Creme über ein Jahr verwendeten. Größere und länger angelegte Studien sind daher nötig, um Wirkung und Sicherheit des Topikums besser beurteilen zu können.

Quelle: Rosmarin D et al. N Engl J Med 2022; 387: 1445-1455; DOI: 10.1056/NEJMoa2118828

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