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Neue Daten aus Phase-3-Studien mit Ruxolitinib

An einer Vitiligo sind unter anderem Januskinasen, Interferon-g, das Chemokin CXCL10 und CD8+ T-Zellen beteiligt. Ihr Zusammenspiel führt zur Zerstörung der Melanozyten. Die Therapie mit JAK-Inhibitoren kann zu einer Repigmentierung führen. Ein Team um Dr. David Rosmarin vom Tufts Medical Center, Boston, nahm in zwei Phase-3-Studien die Wirkung des JAK1/2-Inhibitors Ruxolitinib unter die Lupe.
An den Studien TRuE-V1 und TRuE-V2 nahmen insgesamt 674 Patienten teil, die mindestens zwölf Jahre alt waren und an nicht-segmentaler Vitiligo (≤ 10 % der Körperoberfläche) litten. Zwei Drittel cremten depigmentierte Stellen über 24 Wochen zweimal täglich mit 1,5%iger Ruxolitinib-Creme ein, die übrigen verwendeten die Trägersubstanz ohne Wirkstoff.
In TRuE-V1 zeigten bis zum ersten Auswertungspunkt 29,8 % der Teilnehmer der Verumgruppe einen mindestens 75%igen Rückgang der depigmentierten Areale, in der Placebogruppe lwaren es 7,4 %. In TRuE-V2 erreichten 30,9 % der Patienten aus der Verumgruppe und 11,4 % aus der Kontrollgruppe diese Response.
Unerwünschte Ereignisse bei mehr als der Hälfte
Insgesamt war der topische JAK-Inhibitor dem Placebo überlegen. Allerdings traten in beiden Ruxolitinib-Gruppen bei 55 % bzw. 62 % der Teilnehmer unerwünschte Ereignisse auf. Als lokale Nebenwirkungen kam es insbesondere zu Akne, Nasopharyngitis und Juckreiz; diese wurden jeweils bei 5–6 % der Patienten beobachtet, die die Creme über ein Jahr verwendeten. Größere und länger angelegte Studien sind daher nötig, um Wirkung und Sicherheit des Topikums besser beurteilen zu können.
Quelle: Rosmarin D et al. N Engl J Med 2022; 387: 1445-1455; DOI: 10.1056/NEJMoa2118828
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