Vitiligo: Topische Therapie mit Calcineurininhibitoren hilft vor allem Kindern

Dr. Barbara Kreutzkamp

Schon eine einfache  Creme hilft bei der Repigmentierung. Schon eine einfache Creme hilft bei der Repigmentierung. © iStock/axelbueckert

Bieten Sie Patienten mit Vitiligo eine topische Behandlung mit Calcineurininhibitoren an. Tacrolimus oder Pimecrolimus hemmen nicht nur die Autoimmunreaktion, sie unterstützen über eine angeregte Melaninproduktion auch die Repigmentierung.

Topische Calcineurininhibitoren werden bei Vitiligo als Mittel der ersten Wahl empfohlen. Viele unterschätzen die Wirksamkeit der Immunmodulatoren aber immer noch, finden koreanische Dermatologen. Sie werteten 46 Studien mit 1499 Vitiligo-Patienten aus, die mit topischem Tacrolimus oder Pimecrolimus behandelt worden waren.

Unter einer Monotherapie zeigte sich bei 55 % der Patienten mindestens eine leichte Repigmentierung (≥ 25 %), 38,5 % der Patienten hatten eine zumindest mäßige und 18,1 % eine ausgeprägte (≥ 75 %) Response innerhalb einer medianen Therapiedauer von drei Monaten.

Bei Depigmentierungen im Gesicht und am Hals sprachen 73,1 % zumindest leicht und 35,4 % der Patienten stark an. Noch besser wirkte die Kombination von topischer plus Phototherapie. Hier lagen die Raten für eine leichte bzw. starke Response bei 89,5 % und 47,5 %. Die Verträglichkeit war insgesamt gut, als häufigste Nebenwirkungen wurden Brennen (9,8 %), Juckreiz (7,4 %) und Erythem (2,4 %) registriert.

Kombi mit Phototherapie steigert den Effekt

Besonders Kinder und Jugendliche profitieren von den Immunmodulatoren. Die Responseraten lagen bei Mono- und Kombitherapie über den Durchschnittswerten – 31 % Repigmentierung von mindestens 75 % –, vor allem bei zusätzlicher regelmäßiger Sonnenlichtexposition von Gesicht und Nacken. Eine kleine Studie ergab zudem gute Langzeitergebnisse in der proaktiven Therapie mit zweimal wöchentlicher Applikation einer 0,1 % Tacrolimus-Salbe über 24 Wochen. Ansonsten ist bei Abbruch der Behandlung bis zu einem gewissen Grad mit einer erneuten Depigmentierung in den behandelten Arealen zu rechnen.

Die Effekte beruhen vermutlich auf einem dualen Wirkmechanismus der Calcineurininhibitoren: Sie unterdrücken den zugrunde liegenden Autoimmunprozess und aktivieren die Melatoninsynthese in den Melanozyten. Die Kombination mit einer Phototherapie bzw. einer regelmäßigen Sonnenlichtexposition steigert die Effektivität synergistisch.

Quelle: Lee JH et al. JAMA Dermatol 2019; 155: 929-938; doi: 10.1001/jamadermatol.2019.0696

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