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Neue Klassifikation für frühen biochemischen Progress nach radikaler Prostatektomie
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Ein früher biochemischer Progress steht nach der radikalen Prostatektomie beim Prostatakarzinom für ein erhöhtes Risiko auf einen klinischen Progress. Doch was genau „früh“ bedeutet, wurde bisher nicht klar definiert. Anhand einer Studie sollte deshalb eine Klassifikation des frühen biochemischen Progresses (BCR) erfolgen.
Bei Niedrigrisikopatienten liegt Cut-off bei einem Jahr
Insgesamt wurden 4663 Patienten mit lokalisiertem Prostatakarzinom mit wenigstens zwei konsekutiven PSA-Werten ≥ 0,2 ng/ml nach Prostatektomie identifiziert. In einer multivariaten Analyse wurden der Einfluss des Zeitpunkts eines biochemischen Rezidivs, das pathologische Stadium (pT2–3a vs. pT3b–4), der Nodalstatus und das Grading (Gleason ≤ 7 vs. 8–10) in Bezug zu dem Auftreten eines klinischen Rezidivs gesetzt. Es zeigten sich alle einzelnen Parameter als statistisch signifikante Marker für das Auftreten eines klinischen Progresses.
Bei Patienten mit niedrigem Risiko (pN0/NX; ≤ pT3a, Gleason ≤ 7) war das Auftreten eines BCR mit einem Cut-off von 12 Monaten nach Prostatektomie assoziiert: Nach acht Jahren waren 74 % der Patienten mit BCR innerhalb von 12 Monaten und 92 % der Patienten mit BCR nach mehr als 12 Monaten ohne klinisches Fortschreiten der Erkrankung.
Kein Cut-off für Patienten mit hohem Risiko
Für Patienten mit intermediärem Risiko (pN0/NX, ≥ pT3b, Gleason 8–10) lag der Cut-off bei 30 Monaten: Ohne klinisches Rezidiv nach acht Jahren waren 87 vs. 57 % der Patienten mit BCR nach bzw. innerhalb von 30 Monaten.
Für Patienten mit hohem Risiko (pN1) konnte kein Cut-off ermittelt werden. Ein biochemischer Progress war unabhängig vom Zeitpunkt in ähnlicher Häufigkeit mit einem klinischen Rezidiv assoziiert.
Quellen:
Mazzone E et al. Eur Urol Suppl 2019; 18(1): e858
EAU-Jahreskongress 2019
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