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Therapie des Prostatakarzinoms: BRCA2-Testung könnte Entscheidungen erleichtern
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Die Prävalenz von Keimbahnmutationen in DNA-Reparaturgenen wird bei Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom auf 8–12 % geschätzt und liegt damit weitaus höher als bei solchen mit lokal begrenzten Tumoren (5 %) oder in der Gesamtbevölkerung (3 %). Am häufigsten waren in früheren Untersuchungen BRCA2 (5,3 %), CHEK2 (2 %), ATM (1,6 %) und BRCA1 (0,9 %) betroffen.
Um einen genaueren Einblick zu bekommen, welchen Einfluss diese Mutationen auf den Krankheitsverlauf haben, wurde die Kohortenstudie PROREPAIR-B durchgeführt. Es nahmen 419 Patienten mit neu diagnostiziertem (metastasiertem) Prostatakarzinom teil. Mithilfe eines entsprechenden Sequenzierungs-Panels wurde in Keimbahnmaterial nach Mutationen in insgesamt 107 DNA-Reparaturgenen gesucht. Der Schwerpunkt lag dabei auf den Genen ATM, BRCA1 und 2 sowie PALB2. Als primärer Endpunkt wurde ein signifikanter Unterschied im prostatakarzinomspezifischen Überleben zwischen Patienten mit diesen Mutationen und solchen ohne Mutationen definiert.
Insgesamt wurden bei 68 der 419 Patienten (16,2 %) Mutationen in einem der untersuchten Gene detektiert. Darunter befanden sich:
- 14 Mutationen in BRCA2,
- acht in ATM und
- vier in BRCA1, während
- PALB2 in keinem Fall mutiert war.
Der primäre Endpunkt wurde nicht erreicht, weil Patienten mit einer Mutation in einem der vier genannten Gene mit median 23,3 Monaten zwar numerisch, aber nicht signifikant kürzer überlebten als diejenigen ohne Mutationen (33,2 Monate; p = 0,264). BRCA2-Mutationen alleine hingegen waren etwa mit einer Halbierung des krankheitsspezifischen Überlebens assoziiert, die auch signifikant ausfiel (median 17,4 vs. 33,2 Monate; p = 0,027). Somit konnte die Mutation als unabhängiger prognostischer Faktor für diesen Endpunkt gesichert werden (HR 2,11; p = 0,033).
In USA wird BRCA-Testung empfohlen
Quelle: Castro E et al. J Clin Oncol 2019; 37: 490-503
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