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Cartoon Medizin und Markt
Neue Strategien im Refluxmanagement

Von einer symptomatischen gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) sind in Deutschland etwa zwölf Millionen Erwachsene betroffen. Durch ihre Beschwerden werden sie häufig in ihrer Lebensqualität erheblich beeinträchtigt.
Erste Wahl bei der medikamentösen Therapie sind Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI). Knapp die Hälfte der damit behandeleten Patienten hat jedoch trotz kontinuierlicher Anwendung weiterhin Symptome, berichtete Privatdozentin Dr. Ulrike von Arnim vom Universitätsklinikum Magdeburg.
Schlafstörungen trotz Therapie bei jedem Fünften
Ursache der fortgesetzten Beschwerden ist eine sogenannte Acid Pocket. Dabei handelt es sich um eine physiologische Säureansammlung, die sich kurz nach dem Essen auf dem Nahrungsbrei bildet und normalerweise keine Symptome hervorruft. Da bei Refluxpatienten die natürliche Rückfluss-Barriere gestört ist, kann bei ihnen die Säure in die Speiseröhre fließen und Sodbrennen auslösen.
Auch bei Patienten mit GERD-bedingten Schlafstörungen bleibt unter einer PPI-Therapie häufig eine erhebliche Restsymptomatik bestehen: Etwa 20 % leiden weiterhin an Schlafstörungen.
Dr. von Arnim unterstrich, dass sich die Beschwerden durch eine zusätzliche Therapie mit Alginaten wie Gaviscon® gut lindern lassen. Und das funktioniert auch nachts: Die physikalische Alginat-Schutzbarriere auf der Acid Pocket kann die Beschwerden sowohl in aufrechter als auch in liegender Position bessern.
Protonenpumpen-Inhibitoren werden häufig ohne geeignete Indikation verordnet, mahnte Professor Dr. Joachim Labenz vom Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Soll die Behandlung deshalb beendet werden, bieten aus seiner Sicht Alginate eine gute Option. So konnte in einer Beobachtungsstudie gezeigt werden, dass eine Step-down-Strategie plus die Gabe von Alginat und die anschließende Fortsetzung der Alginat-Gabe einem abrupten Absetzen der PPI vorzuziehen sind.
Quelle: Symposium: „Umdenken im Refluxmanagement: Neue Strategien, wenn PPI nicht (mehr) adäquat“ im Rahmen des DGIM-Kongresses 2018; Veranstalter: Reckitt Benckiser
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