Neuer Wirkstoff gegen aktinische Keratose steht in den Startlöchern

Dr. Anne Benckendorff

Während des Studienzeitraums entwickelten weniger als 2 % der Patienten mit aktinischer Keratose ein Plattenepithelkarzinom. Während des Studienzeitraums entwickelten weniger als 2 % der Patienten mit aktinischer Keratose ein Plattenepithelkarzinom. © iStock/koto_feja

Bekanntlich sollten aktinische Keratosen vorbeugend behandelt werden, weil sich sonst ein Plattenepithelkarzinom daraus entwickeln kann. Ein Medikament mit einem neuen Wirkmechanismus steht nun in den Startlöchern.

Für die Therapie der aktinischen Keratose deutet sich eine neue Option an: In zwei identisch aufgebauten Phase-3-Studien mit je 351 Patienten testete man Wirksamkeit und Verträglichkeit von Tirbanibulin als 1%ige Salbe. Der Wirkstoff hemmt die Polymerisierung von Mikrotubuli sowie die Src-Kinase, es folgen Zellzyklusarrest und Apoptose. Je die Hälfte der Teilnehmer mit Läsionen im Kopf- und Gesichtsbereich wendete die Medikation, die andere Hälfte nur die Trägersubstanz an. Gecremt wurde täglich an fünf aufeinanderfolgenden Tagen.

In Studie 1 erreichten 44 % der Verum- und 5 % der Placebopatienten nach 57 Tagen eine vollständige Remission. In Studie 2 waren es 54 % vs. 13 %. Auch eine partielle Wirksamkeit (> 75 % Reduktion) wurde unter Tirbanibulin deutlich öfter beobachtet als unter Placebo. Als häufigste Lokalreaktionen traten milde bis moderate Rötungen und Schuppungen bei 91 % bzw. 82 % der Patienten auf. Zudem kam es bei 10 % bzw. 9 % der Behandelten passager zu Schmerzen im Applikationsareal und zu Pruritus. Zu schweren Nebeneffekten kam es wohl aufgrund der kurzen Behandlungsdauer nur vereinzelt. Während des Studienzeitraums entwickelten weniger als 2 % ein Plattenepithelkarzinom, wobei die Lokalisation bei einem Patienten der Tirbanibulingruppe innerhalb des behandelten Areals lag.

Quelle: Blauvelt A et al. N Engl J Med 2021; 384: 512-520; DOI: 10.1056/NEJMoa2024040

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Während des Studienzeitraums entwickelten weniger als 2 % der Patienten mit aktinischer Keratose ein Plattenepithelkarzinom. Während des Studienzeitraums entwickelten weniger als 2 % der Patienten mit aktinischer Keratose ein Plattenepithelkarzinom. © iStock/koto_feja