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Pembrolizumab plus Gemcitabin/Cisplatin verlängert das Gesamtüberleben in der Erstlinie

Auf Basis der ABC-02-Studie wurde vor zehn Jahren Gemcitabin plus Cisplatin für lokal fortgeschrittene und metastasierte Gallengangskarzinome etabliert. So hatte sich das mediane Überleben in der Studie auf 11,7 Monate erhöht. Einem Review zufolge liegt das mediane OS jedoch nur zwischen 4,6–11,7 Monaten. Der Bedarf an neuen Optionen ist somit noch nicht gedeckt.
Eine Chance soll nun eine Immunchemotherapie aus Pembrolizumab und Gemcitabin/Cisplatin bieten, welche Forschende um Prof. Dr. Robin Kate Kelley, UCSF Helen Diller Family Comprehensive Cancer Center, San Francisco, und Dr. Makoto Ueno, Kanagawa Cancer Center, Yokohama, prüften. In der internationalen Phase-3-Studie KEYNOTE-966 untersuchten sie, welchen Einfluss die zusätzliche Gabe von Pembrolizumab zu Gemcitabin und Cisplatin auf die Behandlungsergebnisse hat.
Eingeschlossen wurden insgesamt 1.069 Erwachsene mit zuvor unbehandeltem, inoperablem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Gallengangskrebs. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterzogen sich einer Chemotherapie mit Gemcitabin (1.000 mg/m² i.v. an den Tagen 1 und 8 alle 3 Wochen; keine maximale Dauer) und Cisplatin (25 mg/m² i.v. an den Tagen 1 und 8 alle 3 Wochen; maximal 8 Zyklen). Darüber hinaus erhielten sie entweder 200 mg Pembrolizumab (n = 533) oder Placebo (n = 536). Die zusätzliche Behandlung erfolgte ebenfalls intravenös, alle drei Wochen bis zur Krankheitsprogression, höchstens jedoch über 35 Zyklen. Weiterhin wurden die Erkrankten nach geografischer Region, Krankheitsstadium und Lokalisation des Primärtumors stratifiziert.
Rationale
Cholangiokarzinome weisen meist ein immunsuppressives Tumor-Microenvironment auf, was die Wirkung einer Immuntherapie stark einschränkt und in Studien zu geringen ORR geführt hat. Da einige Zytostatika wie Gemcitabin und Cisplatin bekanntermaßen immunstimulierend wirken und die Immunogenität anregen können, prüften die Forschenden nun eine Chemoimmuntherapie.
Die Patient:innen wurden im Mittel 25,6 Monate nachbeobachtet. Das mediane Gesamtüberleben betrug 12,7 Monate im Pembrolizumab-Arm gegenüber 10,9 Monaten in der Placebo-Gruppe. Die objektiven Ansprech- und Krankheitskontrollraten waren in beiden Armen mit jeweils 29 % bzw. 75 % und 76 % gleich. Dennoch beobachteten die Studienautor:innen ein signifikant verlängertes Überleben von 10,9 Monaten auf 12,7 Monate (HR 0,83; p = 0,0034). Die geschätzte OS-Rate nach 24 Monaten betrug 25 % vs. 18 %, die anhaltende Ansprechrate 18 % vs. 6 %.
Höhergradige Toxizitäten kamen ähnlich häufig vor
Unerwünschte Ereignisse von maximal Schweregrad 3/4 entwickelten 79 % der Personen im Kontrollarm und 75 % im Prüfarm. Acht Patient:innen (2 %) verstarben aufgrund von behandlungsbedingten unerwünschten Ereignissen unter Pembrolizumab, in der Placebogruppe drei (1 %).
Quelle:
Kelley RK, Ueno M et al. Lancet 2023; DOI: 10.1016/S0140-6736(23)00727-4
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