Cartoon Medizin und Markt
Pflanzenkraft für das schwächelnde Herz

Zwar nimmt die Zahl der Muskelzellen im Alter ab, ihre Dicke jedoch zu. Es werden vermehrt Amyloid, Lipofuszin und Kollagen eingelagert. Herzgewicht und Wanddicke steigen an, die Herzhöhlen verkleinern sich. Außerdem wächst die Zahl der Schrittmacherzellen im Sinusknoten.
Schleichender Übergang in eine Insuffizienz
Auf der funktionalen Seite gehen Herzschlagvolumen und Herzleistung bei Belastung zurück. Die Endothelfunktion verschlechtert sich, sodass der Gefäßwiderstand steigt. Die diastolische Funktion nimmt ab und es werden vermehrt natriuretische Peptide ausgeschüttet. Auch die Herzfrequenzvariabilität sinkt, wie Professor Dr. Peter W. Gündling, Facharzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren, Bad Camberg, ausführte.
Diese Prozesse können schleichend in eine Herzinsuffizienz übergehen. Doch auch bei Gesunden wirkt sich eine nachlassende kardiale Leistungsfähigkeit auf die Mortalität aus. Wer in der Ergometrie nur 50 Watt Leistung schafft, hat ein 4,5fach höheres Mortalitätsrisiko als diejenigen, die auf mehr als 200 Watt kommen.
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Kaum Therapiemöglichkeiten für diastolische Störung
Denn dafür gibt es kaum Therapiemöglichkeiten. Sie beschränken sich auf körperliches Training, Antihypertensiva, sofern eine Hypertonie besteht, und Weißdornextrakte. Letztere haben auch bei systolischen Funktionsstörungen ihren Platz, bei denen jedoch diverse weitere Therapieoptionen zur Verfügung stehen. Crataegus-Extrakte werden aus Weißdornblättern und Blüten gewonnen und standardisiert auf die pharmakologisch aktiven oligomeren Procyanidine oder Flavonoide. Indiziert sind sie bei nachlassender kardialer Leistungsfähigkeit.Für monographiekonform hergestellte Extrakte wie Crataegus-Extrakt WS 1442 gibt es Belege über zahlreiche pharmakologische Wirkungen an Herz und Gefäßen. Besserungen lassen sich bei Kontraktilität, Reizschwelle im Erregungsleitungssystem, Endothelfunktion und Myokarddurchblutung erzielen. Zudem besitzen sie antioxidative Eigenschaften.
Diese Mechanismen bedingen auch klinisch günstige Wirkungen, die ein Cochrane-Review von 14 Placebo-kontrollierten Studien mit WS 1442 folgendermaßen zusammenfasst:
- die maximale Leistungsfähigkeit steigt
- die Belastungstoleranz nimmt zu
- die linksventrikuläre Auswurffraktion verbessert sich
- der Sauerstoffverbrauch unter Belastung sinkt
- typische Herzinsuffizienzsymptome wie Dyspnoe lassen nach
Die Untersuchung dauerte zwei Jahre und schloss 2681 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz in den Stadien NYHA II–III ein. Als signifikant erwies sich eine Reduktion des plötzlichen Herztodrisikos in der Subgruppe von Patienten mit einer Ejektionsfraktion von ≥ 25 % bis ≤ 35 %.
Quelle: Vortrag „Multitarget-Therapie bei ersten Herz-Kreislauf-Problemen“, Medical Tribune CME Fortbildung, unterstützt von Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG
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