PMS-Symptome durch Alkohol bedingt?

Zahlreiche Frauen leiden an einem prämenstruellen Syndrom (PMS). Als typische Symptome gelten Reizbarkeit, Erschöpfungszustände und depressive Verstimmung. Je nach Ausprägung droht eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit bis hin zu regelmäßiger Arbeitsunfähigkeit, schreibt Dr. Maria del Mar Fernández von der Universität Santiago de Compostela.
Zusammen mit weiteren Wissenschaftlern hat sie den Einfluss des Alkohols auf das PMS in einer Metaanalyse von 19 Studien untersucht. Das Ergebnis: Frauen, die regelmäßig Alkohol trinken, haben ein um 45 % höheres Risiko, ein PMS zu entwickeln. Bei starkem Konsum steigt das Risiko sogar um 79 %.
Ob der Alkohol ursächlich für das PMS ist oder ob die Betroffenen aufgrund ihrer Beschwerden häufiger zur Flasche greifen, kann anhand der Ergebnisse nicht beurteilt werden. Vieles spricht jedoch für einen Kausalzusammenhang. Plausible pathophysiologische Mechanismen sind die Beeinflussung der Hormon- und der Neurotransmitterspiegel durch den Alkohol.
Rund 60 % der Europäerinnen trinken regelmäßig Alkohol. Sollten sich die Studienergebnisse bestätigen, wäre jedes fünfte PMS in Europa auf den Alkoholkonsum zurückzuführen und Abstinenz in vielen Fällen eine effektive Präventivmaßnahme.
Quelle: Fernández MDM et al. BMJ Open 2018; 8: e019490
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