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Alkohol macht schon früh dement

Die Forscher um Dr. Michaël Schwarzinger vom Translational Health Economics Network in Paris gingen der Frage nach, inwiefern sich übermäßiger Alkoholkonsum auf das Risiko kognitiver Störungen und insbesondere auf das Erkrankungsalter auswirkt. Hierzu werteten sie stationäre Behandlungsdaten von mehr als 31 Mio. Franzosen aus.
Bei chronischem Trinken verdreifachte sich unabhängig vom Geschlecht das Risiko für eine Demenzdiagnose jeglicher Art. Häufig traten die kognitiven Beeinträchtigungen bereits vor dem 66. Lebensjahr auf. Mehr als die Hälfte der früh einsetzenden Erkrankungen hingen mit einem Alkoholmissbrauch zusammen. Rund 5 % der insgesamt 1,1 Mio. Demenzkranken des Studienkollektivs waren jünger als 65 Jahre.
Somit gilt der chronische Abusus als stärkster modifizierbarer Risikofaktor einer Demenz, schreiben die Autoren. Außer der Neurotoxizität prädisponiert er für eine Vielzahl weiterer Risikofaktoren. Angesichts der dramatischen Langzeitfolgen fordern die Experten umfassende politische Maßnahmen, um den Konsum zu erschweren. Ärzte sollten zudem Patienten gezielt nach deren Trinkverhalten befragen und ggf. eine Intervention einleiten.
Quelle: Schwarzinger M et al. Lancet Public Health 2018; online first
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