Positiven Stuhltest nicht länger als neun Monate aussitzen

Seit 01.04.2017 ist der fäkale Immuntest (FIT) Standard zum Nachweis von okkultem Blut im Stuhl. I.d.R. kann es nach einem positiven Befund eine Weile dauern, bis eine Koloskopie erfolgt. Wartezeiten auf Ergebnisse, Kommunikation zwischen den Institutionen oder Terminengpässe schieben die Zeit bis zur Diagnose hinaus. Wie dringlich die Koloskopie in diesem Fall eigentlich ist, wollte eine Arbeitsgruppe der US-amerikanischen Kaiser-Permanente-Krankenversicherung wissen.
In einer retrospektiven Kohortenstudie unter 50- bis 70-jährigen Mitgliedern analysierten die Autoren die Daten von 70 124 Patienten. Das mediane Alter lag bei 61 Jahren, ein routinemäßig durchgeführter FIT war positiv ausgefallen und sie hatten sich im Anschluss einer Darmspiegelung unterzogen.
Risiko für fortgeschrittenes Stadium verdreifacht
Bei 2191 Personen lag tatsächlich ein Kolorektalkarzinom vor, bei 601 bereits im fortgeschrittenen Stadium (Stadium III bis IV). Verglichen mit den Patienten, die sich innerhalb von acht bis 30 Tagen spiegeln ließen, hatten Betroffene mit einer Koloskopie bis zu neun Monate nach dem FIT kein erhöhtes Risiko für Darmkrebs bzw. ein fortgeschrittenes Stadium.
Im Zeitraum von zehn bis zwölf Monaten nach einem positiven FIT und mehr als zwölf Monate später stiegen die Wahrscheinlichkeiten für ein Kolorektalkarzinom auf eine Odds Ratio von 1,48 bzw. 2,25 signifikant an, für ein fortgeschrittenes Stadium auf 1,97 bzw. 3,22. Ein kausaler Zusammenhang lasse sich aufgrund des Studiendesigns aber nicht ableiten, so die Autoren.
Quelle: Corley DA et al. JAMA 2017; 317: 1631–1641
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