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Profisportler müssen Impfungen nicht fürchten

Viele Athleten lassen sich nicht impfen, weil sie Nebenwirkungen oder erhebliche Leistungseinbußen erwarten. Dabei scheint nichts gegen eine Impfung zu sprechen.Weder reduziert intensives Training deren Wirksamkeit noch müssen Beeinträchtigungen in der Performance befürchtet werden.
Dieses Fazit ziehen Forscher von der Abteilung für Transplantations- und Infektionsimmunologie der Universität des Saarlandes in Homburg. Sie hatten 45 Spitzenathleten verschiedener Disziplinen und 25 Kontrollpersonen eine Vierfachvakzine gegen Influenza A und B verabreicht.
Bei den Sportlern fiel die Immunantwort deutlich stärker aus als bei den Kontrollen. So vervierfachten sich die spezifischen CD4-T-Zellen innerhalb einer Woche nach der Impfung, während sie sich bei den Kontrollen nur verdoppelten. Parallel dazu wurde auch das Oberflächenprotein CTLA-4 bei den Profis stärker exprimiert und die Zellen produzierten vermehrt nur noch ein Zytokin, hauptsächlich Interferon-g. Nach 26 Wochen waren alle Werte wieder annähernd wie zu Beginn.
Auf Antikörperebene ließ sich vor allem eine Zunahme an IgM beobachten. Es war etwa 14- bis 15- fach erhöht. IgG und IgA kletterten auf das 1,4- bis 1,8-Fache ihrer Ursprungswerte, wobei die Athleten wiederum die Nase vorn hatten. Auch der Anstieg der Antikörper gegen Influenza A/H1N1 und A/ H3N2 fiel nach zwei Wochen bei ihnen deutlich stärker aus. Bezogen auf die B-Stämme unterschieden sich die Gruppen nicht. Die Profis berichteten keine anderen Nebenwirkungen als die Kontrollen, selten kam es zu leichten Kopfschmerzen und lokalen Reaktionen an der Injektionsstelle. Und vielleicht am wichtigsten: Trainingsausfälle gab es keine.
Quelle: Ledo A et al. Brain Behav Immun 2020; 83: 135- 145; DOI: 10.1016/j.bbi.2019.09.024
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