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Prostatakarzinom: Effekt von Androgenrezeptor-Inhibitor bestätigt

Der AR*-Inhibitor Apalutamid ist zur Behandlung von Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakarzinom (mHSPC) in Kombination mit einer Androgendeprivationstherapie (ADT) zugelassen. Grundlage bildeten die Ergebnisse der Phase-3-Studie TITAN. Darin hatten kanadische Forscher um Professor Dr. Kim N. Chi, BC Cancer and Vancouver Prostate Centre, 1052 erkrankte Männer eingeschlossen. Sie randomisierten die Teilnehmer 1:1 zu einer ADT plus Apalutamid oder einer Scheintherapie.
Bereits in der Interimsanalyse erreichte die Studie ihre primären Endpunkte: Mit der Addition des AR-Hemmers verlängerte sich das Überleben ohne radiographischen Progress (Hazard Ratio [HR] 0,48; p < 0,001) und das Gesamtüberleben (OS HR 0,67; p = 0,005) nach 24 Monaten.1
Sterberisiko um knapp die Hälfte verringert
Prof. Chi präsentierte nun die finalen Daten, die nach einem medianen Follow-up von 44 Monaten erhoben wurden.2 Diese ähnelten den initialen Ergebnissen: Während das OS unter der Kombination noch immer nicht erreicht war, betrug es unter alleiniger ADT 52,2 Monate – was einer Risikoreduktion von 35 % entsprach (HR 0,65; p < 0,0001). Korrigierten die Forscher die Daten um die fast 40%ige Cross-over-Rate vom Kontroll- in den Prüfarm, ergab sich sogar eine HR von 0,52 und demnach ein um 48 % verringertes Sterberisiko durch die duale Behandlung.
Kastrationsresistenz hinausgezögert
Fast alle präspezifizierten Subgruppen lebten unter Apalutamid länger. Einzige Ausnahme bildeten die mit Docetaxel vorbehandelten Teilnehmer. Allerdings umfasste diese Kohorte nur 10 % der Patienten und es traten darin relativ wenige Ereignisse auf, erklärte Prof. Chi. Eine Post-hoc-Analyse zeigte zwischen der erhaltenen Therapie und einer Vorbehandlung mit Docetaxel keine signifikante Interaktion, so der Experte weiter. Die Zeit bis zur Entwicklung einer Kastrationsresistenz verlängerte ADT/Apalutamid signifikant (HR 0,34; p < 0,0001). Die Lebensqualität blieb in beiden Armen erhalten.
* Androgenrezeptor
Quellen:
1. Chi KN et al. N Engl J Med 2019; 381: 13-24; DOI: 10.1056/NEJMoa1903307
2. Chi KN et al. 2021 Genitourinary Cancers Symposium (virtual); Rapid Abstract Session; Abstract 11
2021 Genitourinary Cancers Symposium (virtual)
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