Rheuma geht auf die Eier – Ovarielle Reserve schrumpft schnell

Patientinnen mit rheumatoider Arthritis (RA) sind weniger fertil und erreichen früher die Menopause. Jenny Brouwer von der Abteilung für Rheumatologie des Erasmus Universitätsklinikums in Rotterdam und Kollegen haben daher untersucht, ob die Erkrankung im Laufe der Zeit die ovarielle Reserve – also die Kapazität des Eierstocks, fruchtbare Eizellen hervorzubringen – beeinflusst. Als Marker nutzten sie den Serumspiegel des Anti-Müller-Hormons (AMH), der mit der Größe des Follikelvorrats im Eierstock korreliert.
Für ihre Untersuchung verglichen die Forscher die AMH-Spiegel von 128 an RA erkrankten Frauen, mit denen von 554 gesunden Spenderinnen aus einer anderen Studie. Die RA-Patientinnen waren zum Ende der Studie durchschnittlich 43 Jahre alt, seit 16 Jahren erkrankt und 10,7 Jahre lang nachbeobachtet worden. Die Kontrollgruppe beinhaltete Frauen unterschiedlichen Alters bis 47 Jahre.
Zum ersten Untersuchungszeitpunkt lag bei 16 % der RA-Patientinnen die AMH-Konzentration unterhalb der zehnten Perzentile der gesunden Spenderinnen, zum Studienende bei 29 %.
Methotrexat beeinflusste den Hormonabfall nicht
Somit hatte der Anti-Müller-Hormon-Spiegel im RA-Arm über die Zeit schneller abgenommen als in der Kontrollgruppe. Krankheitsassoziierte Faktoren wie das Vorhandensein von ACPA* oder Erosionen sowie die Einnahme von Methotrexat beeinflussten den Abfall des Hormons nicht signifikant. Die Ergebnisse zeigen, dass der Krankheitsprozess der RA einen negativen Einfluss auf die ovarielle Reserve prämenopausaler Frauen hat, resümieren die Autoren die Ergebnisse in ihrem Posterbeitrag.
* Antikörper gegen citrullinierte Peptide/Proteine
Quelle: Annual European Congress of Rheumatology 2017
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