Sause lässt Herz stolpern

Dr. Anne Benckendorff

Achterbahnfahrten können gerade bei Herzkranken großen Schaden anrichten. Achterbahnfahrten können gerade bei Herzkranken großen Schaden anrichten. © iStock/Philartphace

Die Warnungen vor Achterbahnen sollten Herzkranke tunlichst beherzigen. Schon bei gesunden Personen kann es zu Störungen im Herzrhythmus kommen.

Einer wilden Studie unterzogen sich 55 Freiwillige im Alter zwischen 18 und 70 Jahren. EKG-verkabelt begaben sie sich im Dienst der Wissenschaft auf eine Achterbahnfahrt, wie Dr. Jürgen Kuschyk vom Universitätsklinikum Mannheim berichtete.

Die „Sause“ im deutschen Holiday Park Hassloch dauert zwei Minuten, nach gemächlichem Anstieg auf 62 m folgt ein freier Fall mit einer Beschleunigung von 6 G, das maximale Tempo beträgt 120 km/h. 30 Probanden hatten gar keine, 17 ausgiebige Achterbahnerfahrung.

Der Pulsanstieg während der Fahrt war beträchtlich. Von durchschnittlich 89/min kletterte er bei Männern auf 148/min, bei Frauen auf 164/min. Fast jeder Zweite wies markante Sinusarrhythmien auf, die bis zu 5 min nach Ende der Fahrt anhielten. Ein Proband zeigte eine Episode Vorhofflimmern (selbstlimitierend), ein weiterer eine kurze ventrikuläre Tachykardie über drei QRS-Komplexe.

Wegen der Tachykardie- und Arrhythmiegefahr sollten Herzkranke Achterbahnen meiden, folgert Dr. Kuschyk. Auch riet er zu prüfen, ob in Spaßparks externe Defibrillationsgeräte verfügbar sein sollten.

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Achterbahnfahrten können gerade bei Herzkranken großen Schaden anrichten. Achterbahnfahrten können gerade bei Herzkranken großen Schaden anrichten. © iStock/Philartphace