Schleimlöser sind bei Bronchiektasen umstritten

Dr. Anja Braunwarth, Foto: fotolia - CLIPAREA.com

Mukolytika plus Antibiotika gehören zum Standard in der Therapie von Bronchiektasen. Ein Cochrane-Review findet allerdings kaum Evidenz für die Schleimlöser.

Die Kollegen entdeckten nur vier randomisierte Studien mit insgesamt 528 Erwachsenen zur mukolytischen Behandlung. Der Vergleich von Bromhexin mit Placebo an 88 Patienten ergab, dass das Mukolytikum hoch dosiert und kombiniert mit einem Antibiotikum das Abhus­ten minimal erleichterte und die Sputumproduktion reduzierte. Für alle Ergebnisse wurde die Evidenzqualität als niedrig bewertet.


Eine kleine, nicht placebokontrollierte Studie an Personen über 55 Jahre zeigte, dass Erdostein plus Physiotherapie über 15 Tage u.a. die Spirometrie besser beeinflusste als Physiotherapie allein. Allerdings waren die Veränderungen gering und erst nach 15 Tagen messbar.

Bei Mukoviszidose rekombinante DNAse vermeiden

Zwei Untersuchungen prüften rekombinante DNAse gegenüber Placebo. Eine lief mit 61 Teilnehmern über zwei Wochen, die andere mit 349 Patienten über 24 Wochen. Das Mukolytikum bot in der kleinen Studie keinen Vorteil, in der größeren schnitt es beim FEV1 signifikant schlechter ab als Placebo. Rekombinante DNase sollte bei an Mukoviszidose Erkrankten vermieden werden, so die Autoren. Für die anderen Substanzen wären Langzeituntersuchungen wünschenswert.


Quelle: Mark Wilson et al., Mucolytics for bronchiectasis, The Cochrane Library, 2014: online first

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