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Ruhig Blut bei Hämoptysen

Hämoptysen treten typischerweise in der zweiten Lebenshälfte auf und betreffen Männer häufiger als Frauen. Die Blutungen sind in der Regel leicht bis mittelschwer und haben in über 90 % der Fälle ihren Ursprung in den Bronchialarterien, schreiben Privatdozent Dr. Ladina Joos Zellweger und Professor Dr. Markus Solèr von der Pneumologie am St. Claraspital in Basel. Ab einem Verlust von über 100 ml innerhalb von 24 Stunden besteht Lebensgefahr, eine solch massive Hämoptoe sollte vor allem wegen der Asphyxie-Gefahr notfallmäßig versorgt werden, erklären die Kollegen (s. Kasten).
Im Notfall den Patienten umlagern und Codein geben
Embolisation stillt schwere und rezidivierende Hämoptysen
Der Bluthusten bei Bronchiektasien deutet auf eine Exazerbation hin und wird dementsprechend antibiotisch behandelt. Als Mittel der Wahl bei rezidivierender oder massiver Hämoptoe, zum Beispiel im Rahmen von chronischen Entzündungsprozessen oder bei Tumoren steht die gezielte Embolisation der Bronchialarterienäste zur Verfügung. Die Erfolgsraten liegen bei 75 bis 98 %, vor allem bei maligner Blutungsgenese muss man allerdings mit Rezidiven rechnen. Die chirurgische Entfernung der Blutungsquelle kommt vor allem bei Thoraxtraumen, nekrotisierenden Tumoren, Abszessen oder Rezidivblutungen aus Bronchiektasien zum Einsatz. Auch beim Aspergillom bietet die OP eine parenchymsparende Therapieoption.Quelle: Joos Zellweger L, Solèr M. Swiss Medical Forum 2018; 18: 125-128
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