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Sinusvenenthrombose: Mindestens jeder Fünfte stirbt oder bleibt alltagsrelevant behindert

Es heißt immer, die zerebrale Sinusvenenthrombose (SVT) sei eine Krankheit mit guter Prognose. Doch ganz so wollte Professor Dr. Christian Dohmen von der Neurologie an der LVR-Klinik Bonn das nicht stehen lassen. „Unter der Therapie in der Klinik versterben immerhin 8–15 % der Patienten, 12 % bleiben alltagsrelevant behindert“, berichtete der Neurologe.
Wichtige Fakten zum Krankheitsbild
- Koma/Sopor
- intrazerebrale Blutung
- neurologische Verschlechterung
- Thrombose tiefer Hirnvenen
- höheres Lebensalter
Mit der Hemikranektomie nicht zu lange warten
Die SVT gehen oft mit relevanten intrazerebralen Stauungsblutungen einher. Diese stellen aber keine Kontraindikation für die therapeutische Antikoagulation dar, betonte der Neurologe. Ziel ist es, die ursächliche venöse Abflussstörung zu beheben. Die Leitlinie favorisiert in der Akutphase niedermolekulare Heparine. Prof. Dohmen setzt bei kritischen Patienten lieber unfraktioniertes Heparin ein, das sich im Fall einer nötig werdenden Not-OP besser antagonisieren lässt. Mit der Hemikranektomie sollte bei Raumforderungszeichen nicht zu lange gezögert werden. Die Dekompression verspricht selbst bei beidseits weiten Pupillen noch Erfolg und hat bei der SVT eine vergleichsweise geringe Letalität von 20 %. Die Thrombolyse dagegen brachte in Studien keine überzeugenden Ergebnisse und wird in der Leitlinie nicht empfohlen. Auch für die mechanische Rekanalisation liegen bislang keine überzeugenden Daten vor.Quelle: Arbeitstagung NeuroIntensivMedizin 2020
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