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Tragischer Starrsinn: Patientin kostete unbeirrbarer Wunsch nach Hormonen das Leben

Eine meiner Patientinnen, eine ehemalige Schullehrerin, stellte sich in meiner Praxis mit glaubhaft heftigsten klimakterischen Beschwerden vor und wollte eine hormonelle Therapie zur Linderung ihres Leidens rezeptiert bekommen. Der Patientin war vor weit über 5 Jahren eine Brust wegen eines Mammakarzinoms amputiert worden. Zusätzlich hatte sie noch eine schwere Varicosis an beiden Beinen. Aus diesen Gründen verweigerte ich ihr ein entsprechendes Rezept und legte ihr meine Beweggründe ausführlich dar.
Daraufhin beharrte sie auf einem Attest über diese Weigerung, was ich ihr ausstellte. Kurze Zeit später tauchte die Patientin erneut triumphierend in meiner Sprechstunde auf und legte ein Schreiben von einem Professor der Gynäkologie vor. Es besagte, dass ein vor so vielen Jahren durchgemachtes Krebsleiden nicht mehr zum Tragen käme und folglich eine hormonelle Substitution befürwortet werden sollte. Dennoch weigerte ich mich standhaft, sie zu verordnen und verwies an den Urheber des Schreibens.
Ein halbes Jahr später die Katastrophe: Die Patientin stellte sich wieder vor und berichtete, dass sich kurze Zeit nach Therapiebeginn ein Rezidiv in der anderen Mamma entwickelte. Der Krebs hatte bereits gestreut und die Frau verstarb noch, soviel ich mich erinnere, innerhalb eines Jahres. Was ich ihr allerdings hoch anrechne, dass sie den Kollegen, Urheber des Schreibens, nicht vor Gericht brachte.
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