
High Noon: Opioide aus der Nachbarschaft geerbt

Aus der Sprechstunde ruft mich der Pflegedienst zu einer 82 Jahre alten Patientin. Ich finde sie leicht somnolent und halluzinierend vor. Ihr pflegebedürftiger Mann wurde von ihr versorgt, sie führte den Haushalt bis dahin allein und fuhr auch noch mit dem eigenem PKW zum Einkaufen. Die Kinder hatten sie wegen ihrer Polyarthrose zu einem Automatikauto überredet.
Der Pflegedienst hatte einen Wohnungsschlüssel, weil die Seniorin oft „über Land unterwegs sei". Die alte Dame habe nicht geöffnet und sei von der Pflegerin des Ehemannes hilflos aufgefunden worden. Nachdem ich den Rettungsdienst alarmiert hatte, entdecke ich bei der neurologischen Untersuchung Fentanylpflaster über den Knien, der linken Hüfte und der LWS, die ich sofort entferne.
Nach der Entlassung aus der Klinik berichtet mir die Patientin, die Pflaster von einer Nachbarin erhalten zu haben, deren Ehemann kürzlich verstorben sei. Und als die Arthroseschmerzen mal wieder ganz arg wurden, klebte sie die Pflaster eben dorthin, wo es weh tat ...
Lassen Sie uns und die Kollegen teilhaben und schicken Sie uns Ihre spannenden Fälle
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).