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Übertherapie von Asthmatikern erschreckend

Eine Antibiotikatherapie von Asthma-Exazerbationen ergibt nur Sinn, wenn eindeutige Zeichen einer bakteriellen Infektion vorliegen, etwa die Zunahme von Sputumvolumen“. Professor Dr. Roland Buhl, Universitätsmedizin Mainz, mahnte eindringlich, sich die Antibiotikagabe gut zu überlegen.
In der AZALEA-Studie untersuchten Wissenschaftler den Effekt von Azithromycin als Notfalltherapie bei akuten Asthma-Exazerbationen. Additiv zur Standardbehandlung erhielten die Patienten über drei Tage jeweils 500 mg des Makrolid-Antibiotikums oder ein Placebo. Zehn Tage später prüften die Kollegen den tagebuchbasierten Symptomscore.
„Die Ergebnisse zeigen eindeutig: Antibiotika haben auf die Symptome der Patienten keinen Einfluss. Selbst mit einer positiven Bakterienkultur gab es keinen signifikanten Unterschied zu Placebo.“
Erschreckend fand Prof. Buhl, dass nur 199 der ursprünglich geplanten 380 Patienten rekrutiert werden konnten. Der Grund: 44,6 % der 4582 gescreenten Patienten hatten bereits ein Antibiotikum erhalten. In eindrucksvoller Weise zeige die Studie Übertherapie mit Antibiotika im Rahmen akuter Exazerbationen auf.
Quelle: 14. Pneumologie-Update-Seminar
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