
Ulzera kühl behandelt – Wundflächen durch Kaltplasma deutlich kleiner

Von Natur aus ist Plasma heiß und wird in dieser Form z.B. in der Chirurgie eingesetzt. Wenn man den Plasmastrahl auf ein Gewebe aufbringt, wird zusätzlich die Umgebungsluft angeregt, es entstehen Sauerstoff- oder Stickstoffradikale.
Läsionen von Diabetikern achtmal therapiert
In der placebokontrollierten KPW-Studie haben Privatdozent Dr. Bernd Stratmann und Mitarbeiter des Herz- & Diabeteszentrums NRW, Bad Oeynhausen, Argon-Kaltplasma zur Behandlung von infizierten diabetischen Ulzera zusätzlich zur Standardtherapie eingesetzt. Um Kaltplasma zu erzeugen, wird das heiße Plasma in einem speziellen apparativen Aufbau physikalisch auf Körpertemperatur abgekühlt.
In die Studie eingeschlossen waren 45 Diabetespatienten mit insgesamt 65 Ulzera. Über 14 Tage wurden die Läsionen in der Verumgruppe acht Mal mit Kaltplasma behandelt. In der Kontrollgruppe setzte man als Placebo Argon mit dem gleichen Gerät ein. Allerdings blieb die elektrische Quelle zur Erzeugung des Kaltplasmas ausgeschaltet.
Die Auswertung nach 14 Tagen beruhte auf 62 Wunden (31 pro Gruppe). Die Läsionen in der Kaltplasmagruppe verkleinerten sich deutlich: Nur noch 30,5 % der ursprünglichen Wundfläche waren verblieben. Die Placebogruppe schaffte es nur auf 55,2 % Restwundfläche. Eine Reduktion um mind. 10 % (sekundärer Endpunkt) erreichte man mit der Plasmatherapie ebenfalls schneller.
Kaltplasma beschleunigt durch Stimulation der Granulation die Wundheilung, erläuterte Dr. Stratmann. Anders als in anderen Studien ließen sich allerdings keine signifikanten Unterschiede bei klinischen Infektionszeichen und mikrobieller Besiedelung beobachten.
Kongressbericht: 55. Kongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) – Online-Veranstaltung
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).