VISION bestätigt

WCLC 2022 Josef Gulden

Studien über das NSCLC mit METex14-Skipping-Mutationen sind bisher noch recht rar. Studien über das NSCLC mit METex14-Skipping-Mutationen sind bisher noch recht rar. © Rasi – stock.adobe.com

Die Wirksamkeit des MET-spezifischen TKI Tepotinib bei NSCLC-Patient:innen mit MET-Exon14-Skipping-Mutationen wurde kürzlich in einer Parallelkohorte der Zulassungsstudie VISION bestätigt. Auch nicht vorbehandelte Personen und Erkrankte mit Hirnmetastasen profitierten.

Skipping-Mutationen in Exon 14 des MET-Gens (METex14) finden sich bei etwa 2–4 % aller NSCLC. Seit Kurzem ist der MET-spezifische Tyrosinkinase-Inhibitor Tepotinib für Patient:innen mit diesen Veränderungen zugelassen, die bereits eine Chemo- oder eine Immuntherapie erhalten haben. Die Zulassung basierte im Wesentlichen auf den Ergebnissen der Kohorte A der Phase-2-Studie VISION, in die 152 NSCLC-Erkrankte mit ­METex14-Skipping-Mutationen eingeschlossen waren. Die Daten wurden nun durch die Auswertung der Pa­rallelkohorte C eindrucksvoll bestätigt, die Prof. Dr. Michael Thomas, Thoraxklinik Heidelberg, vorstellte. Darin waren 161 Personen mit Tepotinib behandelt worden. 

In der primären Analyse betrug 

  • die Ansprechrate 54,7 % (Kohorte A: 46,7 %), 
  • die Krankheitskontrollrate 80,1 % (72,4 %), 
  • die mediane Dauer des Ansprechens 20,8 Monate (15,4 Monate), 
  • das mediane PFS 13,8 Monate (10,3 Monate) und 
  • das mediane OS 18,8 Monate (19,8 Monate). 

Die Ergebnisse seien also mindestens so gut wie in Kohorte A, so Prof. Thomas, und das gelte auch für Subgruppen: Besonders nicht vorbehandelte Teilnehmende, bei denen die Mutationen im Tumorgewebe und nicht in einer Liquid Biopsy bestimmt worden waren, schienen zu profitieren. Auch bei den 43 Patient:innen (Kohorte A + C) mit auswertbaren Hirnmeta­stasen zeigte sich eine intrakranielle Wirksamkeit des liquorgängigen Inhibitors, mit einer intrakraniellen Krankheitskontrollrate von 88,4 % und einem medianen intrakraniellen PFS von 20,9 Monaten.

Tepotinib war gut verträglich. Ein Drittel der Betroffenen musste die Dosierung aufgrund von Nebenwirkungen reduzieren; 42,5 % unterbrachen die Einnahme, aber nur bei etwa jedem Siebten wurde sie ganz abgebrochen. Die häufigsten Nebenwirkungen vom Grad 3 oder höher umfassten periphere Ödeme (10,9 %), Hypoalbuminämie (3,2 %) und ALT-Erhöhung (2,2 %). Dosisreduktionen und Unterbrechungen schienen den Nutzen der Therapie nicht zu beeinträchtigen: Diese Teilnehmenden wurden insgesamt sogar tendenziell etwas länger mit Tepotinib behandelt.

VISION sei die bislang größte klinische Studie zum NSCLC mit METex14-Skipping-Mutationen, so Prof. Thomas. Die Auswertung der Kohorte C liefere eine unabhängige Bestätigung für eine robuste und andauernde Wirksamkeit von Tepotinib in dieser Indikation. Dies gelte insbesondere für nicht vorbehandelte Personen, bei denen die Mutationen durch eine Gewebebiopsie detektiert worden waren. Auch Erkrankte mit Hirnmetastasen können von dem TKI profitieren.

Quelle: Thomas M et al. IASLC WCLC 2022; Abstract OA03.05

IASLC 2022 World Conference on Lung Cancer

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