Wann zur Endoskopie bei Reflux?

Als klassische Refluxbeschwerden gelten z.B. Sodbrennen, saures Aufstoßen und Regurgitation. Patienten ohne Alarmsymptome oder Risikofaktoren (s. Kasten) kann man zunächst probatorisch für vier Wochen mit einem Protonenpumpenhemmer (PPI) in Standarddosis behandeln (z.B. 20 mg Omeprazol). Anschließend wird die Medikation am besten als Bedarfstherapie fortgesetzt.
Alarmsymptome, Risikofaktoren und ein fehlendes Ansprechen auf die empirische Therapie sind gute Gründe, doch einmal mit dem Endoskop in den Ösophagus hineinzuschauen. Das gleiche gilt für einen hohen Verbrauch von PPI in der Erhaltungstherapie und bei ausdrücklichem Wunsch des Patienten.
Alarmsymptome, Risikofaktoren und ein fehlendes Ansprechen auf die empirische Therapie sind gute Gründe, doch einmal mit dem Endoskop in den Ösophagus hineinzuschauen. Das gleiche gilt für einen hohen Verbrauch von PPI in der Erhaltungstherapie und bei ausdrücklichem Wunsch des Patienten.
Alarmsymptome
- Dysphagie
- Gewichtsverlust > 5%
- Anämie
- Familienanamnese mit Malignomen im oberen Verdauungstrakt
- langjährige Refluxbeschwerden
Vier Wochen PPI für leichtere, acht für schwerere Ösophagitis
Ergibt die endoskopische Diagnostik eine Refluxösophagitis, hängt deren Behandlung ab vom Schweregrad. Nach den Los-Angeles-Kriterien werden vier Schweregrade von A bis D unterschieden:A – eine oder mehrere Schleimhautläsionen unter 0,5 cm
B – mindestens eine Läsion länger als 0,5 cm
C – Läsionen überschreiten mehrere Mukosafalten
D – zirkuläre Läsionen vorhanden
Bei einer leichten Refluxösophagitis im Stadium A/B genügt eine PPI-Therapie in Standarddosis über vier Wochen. Bei der schweren Form (Stadium C/D) wird doppelt so lange behandelt. Gehen die Symptome unter dieser Therapie ausreichend zurück, kommt bei leichter Refluxösophagitis ein Auslassversuch in Betracht, bei schwerer eine schrittweise Dosisreduktion, schreiben Professor Dr. Stefan Seewald, Klinik Hirslanden, Zürich, und seine Kollegen.
Heilt die Ösophagitis nicht ab und bleibt weiterhin symptomatisch, sollte endoskopisch nach Komplikationen wie Ulzera und peptischen Strukturen gesucht werden. Je schwerer die Refluxösophagitis ist, desto höher liegt die Wahrscheinlichkeit eines Barrett-Ösophagus. Es empfiehlt sich deshalb, nach achtwöchiger PPI-Therapie einer schweren erosiven Refluxösophagitis eine Kontrollgastroskopie durchzuführen.
Risikofaktoren für Barrett-Ösophagus
- chronischer Reflux
- axiale Hiatushernien
- männliches Geschlecht
- Alter ≥ 50 Jahren
- erhöhter Body-Mass-Index
- Nikotin-Abusus
- vermehrtes intraabdominelles Fett
H2-Rezeptorantagonisten bringen die entzündete Ösophagusschleimhaut weniger effektiv zur Abheilung als PPI. Sie unterdrücken jedoch den nächtlichen histaminbedingten Anstieg der Säuresekretion.
Nicht zu vergessen: Gewichtsabnahme, Schlafen mit erhöhtem Kopfende, Verzicht auf Mahlzeiten am späten Abend, Rauchstopp sowie die Reduktion des Alkoholkonsums verringern nachweislich den Säurereflux und damit auch dessen potenzielle Komplikationen.
Auf das späte Candlelight-Dinner verzichten
Patienten, die trotz PPI-Therapie weiterhin nachts Beschwerden haben, schätzen H2-Blocker deshalb als Add-on-Therapie. Antazida beeinflussen die Heilung der Ösophagitis nicht. Sie weisen jedoch einen gewissen symptomatischen Effekt auf, da sie die Magensäure neutralisieren. Deshalb können sie bei anhaltenden Symptomen zusätzlich zu den PPI verwendet werden.Nicht zu vergessen: Gewichtsabnahme, Schlafen mit erhöhtem Kopfende, Verzicht auf Mahlzeiten am späten Abend, Rauchstopp sowie die Reduktion des Alkoholkonsums verringern nachweislich den Säurereflux und damit auch dessen potenzielle Komplikationen.
Quelle: Seewald S et al. Swiss Medical Forum 2017; 17: 135-142
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).