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Was Sie bei Impfungen von Immunsupprimierten mit Fernweh beachten müssen

Impfungen bei Personen mit Immunsuppression gehören zu der komplexesten Fragestellung im Impfwesen, sagte Professor Dr. Herwig Kollaritsch vom Zentrum für Reisemedizin in Wien. Zwei Grundsätze sind zu beachten:
- Totimpfungen stellen kein Risiko für den Patienten dar – allerdings kann der Impferfolg fraglich sein.
- Bei Lebendimpfungen ist abhängig vom Grad der Immunsuppression immer Vorsicht geboten. Die Immunsuppression kann in drei Grade eingeteilt werden (s. Tabelle).
Totimpfungen bei Grad 1 und Grad 2 kein Problem
Bei Grad 1 sind Totimpfungen kein Problem und keine Titerkontrollen erforderlich. Auch Lebendimpfungen können (unter Einhaltung evtl. notwendiger Abstände) meist wie beim Gesunden vorgenommen werden. Bei HIV-Patienten (> 500 CD4-Zellen) sind Gelbfieber- und MMR-Impfungen möglich, auf Lebend-Influenza- und Zoster-Impfungen sollte verzichtet werden.
Bei Grad 2 können ebenfalls alle Totimpfungen gegeben werden, ggf. mit Titerkontrollen. Asymptomatische HIV-Patienten sollten nur gegen Gelbfieber geimpft werden, wenn es reisemäßig absolut nicht anders möglich ist. Kontraindiziert sind Lebend-Influenza-, MMRV- und Zoster-Impfungen. Eine Ausnahme sind Patienten mit Asplenie oder Sichelzellanämie – hier ist nur die Lebend-Influenza-Impfung kontraindiziert.
Bei Grad 3 ist der Impferfolg von Totimpfungen fraglich, sodass immer Titerkontrollen empfehlenswert sind. Unter Rituximab sollten wegen schlechter/fehlender Antikörper-Antwort grundsätzlich keine Totimpfungen erfolgen – hier ist ein Abstand von sechs Monaten einzuhalten. Nach einer Stammzelltransplantation sind Totimpfungen in der Regel nach drei bis sechs Monaten möglich.
Grad 3 heißt unter Umständen Reiseverbot
Für die meisten Reiseimpfungen stehen für hochgradig Immunsupprimierte keine Daten zur Verfügung, sodass ggf. von Reisen mit erhöhtem Infektionsrisiko abgeraten werden muss. Lebendimpfungen sind generell kontraindiziert. Nach der Einnahme von alkylierenden Medikamenten, Cyclosporin oder Tacrolimus sollte hier ein Abstand von drei Monaten eingehalten werden.
Ausprägung der Immunsuppression in drei Graden | ||
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Grad 1: leichte (klinisch nicht relevante) Immunsuppression | Grad 2: leichte bis mittelgradige Immunsuppression | Grad 3: hochgradige Immunsuppression |
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18. Forum Reisen und Gesundheit
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