Welche Tropfen gegen trockene Augen?

Zur lokalen Therapie sind in jüngster Zeit verschiedene Studien publiziert worden, berichtete Prof. Dr. ­Gabriela ­Riemekasten­ vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck. In einer randomisierten kontrollierten Studie mit 60 Sjögrenpatienten wurden z.B. die Effekte einer zwölfwöchigen Behandlung mit 0,05%igen Ciclosporin-Augentropfen (C-Gruppe), künstlichen Tränen (S-Gruppe) und einer Kombination aus beidem (CS-Gruppe) miteinander verglichen. 

Unter Ciclosporin signifikant weniger Hornhautulzera

In den beiden Gruppen mit Applikation von Ciclosporin verminderten sich die Beschwerden der Patienten deutlich. Außerdem traten in den beiden Ciclosporingruppen signifikant seltener Hornhautulzera auf und die Tränenabbruchzeit war signifikant länger als bei den Patienten, die nur künstliche Tränen erhalten hatten. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse traten nicht auf. „Die Daten mit Ciclosporin-Augentropfen sind mittlerweile so gut, dass die Wirksamkeit als gesichert angesehen kann“, schloss Prof. Riemekasten. 

In einer anderen Untersuchung mit 60 Sjögrenpatienten testete man  0,03%ige Tacrolimus-Augentropfen und Ciclosporin-Augentropfen (0,05%) jeweils gegen ein Placebo im anderen Auge. Beide Wirkstoffe verbesserten die Beschwerden, den Sicca-Score und die Häufigkeit der Verwendung künstlicher Tränen. Die Effekte von Tacrolimus und Ciclosporin unterschieden sich dabei nicht, beide Augentropfen scheinen gleichermaßen wirksam zu sein.

Beste Wirksamkeit auf gestresste Sjögrenaugen zeigte allerdings eine Kombination aus Ciclosporin (0,05%) und 20%igen autologen Serumtropfen, wie eine weitere Untersuchung ergab. Letztere ersetzen aber keinesfalls die Therapie mit Ciclosporin-Augentropfen, betonte die Referentin. Die beiden Substanzen wirken komplementär und müssen für den besten Effekt parallel verabreicht werden.

Allerdings ist die Herstellung autologer Serumtropfen schwierig. Eine spanische Arbeitsgruppe untersuchte deshalb, ob Nabelschnur­serum oder allogenes Serum eine alternative Quelle darstellen könnten. Denn darin finden sich genauso wie im autologen Serum Albumin, Fibronektin, Vitamine sowie Immunglobuline und Wachstumsfaktoren, erklärte die Rheumatologin. Bei 63 Probanden mit schwerer Sicca­problematik besserten die beiden Serumalternativen die Beschwerden ebenso gut wie das autologe Serum. Es besteht also Hoffnung, dass in Zukunft kommerziell erhältliche und einfach zu beschaffende Serum-Augentropfen entwickelt werden, bewertete Prof. Riemekasten die Ergebnisse.

Quelle: 18. Rheumatologie-Update-Seminar