Lebensqualität Jeder siebte Sjögren ist „schlimmer als der Tod“
Der Morbus Sjögren ist oft von Depression, Fatigue und Angst begleitet und kann die Lebensqualität (QoL) immens beeinträchtigen, wie eine britische Studie mit 377 Betroffenen ergab (Durchschnittsalter 57 Jahre, 331 der Patienten waren weiblich).
Klinische Scores alleine reichen nicht aus
Dabei korreliert die reduzierte QoL offenbar weder mit der Krankheitsdauer noch mit ihrer per Score gemessenen Aktivität, berichten Dr. Jessica Tarn von der Newcastle University und Kollegen. Gemessen wurde die QoL mithilfe des EuroQ-5 Dimension (EQ-5D), dessen Ergebnis ein Wert zwischen < 0 und 1 ist. 1 bedeutet volle Gesundheit und 0 repräsentiert den Tod. 18 % der befragten Sjögrenpatienten wiesen im Laufe des zwei Jahre dauernden Follow-ups Werte < 0,5 auf. 16 % der Betroffenen entwickelten sogar Werte unter 0 und damit einen Gesundheitszustand, der laut EQ-5D „schlimmer als der Tod“ ist.
Die EQ-5D-Werte korrelierten signifikant mit den ebenfalls mittels Score erhobenen patient-reported Outcomes. Keine Assoziation gab es dagegen zwischen der mittels EQ-5D ermittelten Lebensqualität und dem Krankheitsscore, dem Alter, dem Geschlecht und der Krankheitsdauer.
Klinische Scores alleine reichen offenbar nicht aus, um den Effekt neuer Therapien beim Sjögren zu messen, betonen die Autoren. Sie empfehlen, weitere Tools zur Messung der Lebensqualität bei Sjögrenpatienten zu prüfen.
Quelle: Tarn J et al. J Intern Med 2022; DOI: 10.1111/joim.13451