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Weltweit erste Heart Valve Unit nimmt Fahrt auf

Die Zahl der Herzklappenpatienten ist durch die stetig älter werdende Bevölkerung in den letzten Jahren explosionsartig angestiegen. So nimmt etwa die Inzidenz von Mitral- und Trikuspidalvitien stetig zu, weil es immer mehr Herzinsuffiziente gibt, berichtet Professor Dr. Thomas Münzel von der Kardiologie I der Universitätsmedizin Mainz. Das Durchschnittsalter bei Aortenklappeneingriffen liegt heute bei 80–85 Jahren, bei Mitralklappen sind es noch junge 60–70 Jahre.
Bislang sah das Procedere für die Patienten, die eine interventionelle Herzklappenversorgung bekommen, so aus: von der Ambulanz auf Station, zum Katheter, in die Intermediate Care Einheit und zurück auf Station. Gerade für ältere Menschen bedeutet aber dieser häufige Wechsel der Stationen inklusive der betreuenden Teams eine enorme Belastung, betont Prof. Münzel. Dieser Aspekt und der wachsende Bedarf an Klappeninterventionen brachte die Mainzer Kardiologen auf den Gedanken, eine eigene Herzklappeneinheit zu gründen. Von der Idee bis zur Umsetzung dauerte es nur wenige Monate und im April dieses Jahres war es so weit: Die weltweit erste Heart Valve Unit öffnete ihre Pforten. Acht Intermediate-Care(IMC)-Betten plus 17 auf einer Normalstation haben hier ihren Platz. Von der Ankunft bis zur Entlassung bleiben die Kranken in der Hand eines festen Teams, im medizinischen Bereich bestehend aus sechs Ärzten und 15 Pflegekräften.
Die Einheit in Zahlen
Optimale Nachbehandlung wird sichergestellt
Dr. Thomas Jansen, verantwortlicher Oberarzt, fasst den wesentlichen Vorteil der Einheit so zusammen: „Alle wissen alles.“ Von Anfang an erfahren die Zuständigen, wie die oft alten, multimorbiden Patienten ticken, wie sie auf Therapien reagieren und wie sich die Versorgung besser personalisieren lässt. Das Entlassmanagement ist ebenfalls die ganze Zeit eingebunden, um die optimale Nachbehandlung, z.B. Reha oder Akutgeriatrie, sicherzustellen. Auch das Pflegepersonal begrüßt das Konzept. Pia Zuppke, seit zwei Jahren in der Weiterbildung zur Heart Failure Nurse, und Denise Martens – sie kann eine abgeschlossene Weiterbildung für die Chest Pain Unit und ein Hochschulzertifikat in Pflegewissenschaft bzw.- forschung vorweisen – betonen, wie viel Spaß die Arbeit hier macht. Durch den engen Kontakt mit den Ärzten sind sie viel mehr als früher in die Betreuung der Patienten eingebunden und werden auch mehr gefordert. Zudem haben sie die Gelegenheit, regelmäßig an Weiterbildungen teilzunehmen.„Es geht mir gut“
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