Cartoon Medizin und Markt

Weniger Lokalreaktion, längere Haltbarkeit

Stephanie Käufl

Der Tumornekrosefaktor (TNF) spielt eine wichtige Rolle bei vielen entzündlichen Erkrankungen. Der Tumornekrosefaktor (TNF) spielt eine wichtige Rolle bei vielen entzündlichen Erkrankungen. © ibreakstock ‒ stock.adobe.com

Die Einführung der TNF-a-Blocker vor zwanzig Jahren war ein Meilenstein in der Behandlung rheumatischer Erkrankungen. Die Biologika sind bei den drei häufigsten Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises effektiv und inzwischen fest in den Leitlinien verankert, berichtete die in Berlin niedergelassene internistische Rheumatologin Dr. Silke Zinke. 

Die TNF-Blocker werden in der Therapie von rheumatoider Arthritis (RA), axialer Spondylarthritis (axSpA) und Psoriasisarthritis (PsA) eingesetzt. Seitdem es sie auch als Bio­similar gibt, können mehr Patienten profitieren. Vor der Biosimilar-Ära waren in Deutschland etwa 15 % der Rheumapatienten auf diese Substanzklasse eingestellt, nun sind es laut Dr. Zinke weit über 30 %. 

Für ihre Zulassung mussten die Biosimilars in klinischen Studien beweisen, dass sie den originären Referenzprodukten in nichts nachstehen. Auch Real-World-Daten sprechen für sie, wie die PROPER-Studie bestätigt. Von den fast 1.000 auf das Adalimumab-Bio­similar SB5 (Imraldi™) umgestellten Patienten litt die Hälfte unter einer RA, einer axSpA oder einer PsA. Die Mehrzahl dieser Teilnehmer war in Remission oder stabil, sagte Dr. Zinke. 

Und das blieben die Allermeisten auch nach der Umstellung: Gemessen an den entsprechenden Scores zeigte sich, dass die Wirksamkeit 48 Wochen nach dem Switch vom Originator auf das Biosimilar ähnlich ausfiel. Schübe traten in allen drei Erkrankungsgruppen selten auf, und es wurden keine neuen Sicherheitssignale beob­achtet. Bei den RA-Patienten wertete man die Therapietreue aus. 85 % von ihnen waren bei dem Bio­similar geblieben.

Geringeres Volumen bei gleicher Wirkstoffmenge

Ab November 2022 kommt ein neues, verbessertes SB5, freute sich Dr. Zinke. Dieses ist pharmakokinetisch äquivalent zum bisherigen Produkt, hat aber für Patienten entscheidende Vorteile: Die citratfreie Formulierung verursacht seltener Schmerzen an der Injektionsstelle. Durch ihr geringeres Volumen (40 mg in 0,4 ml statt 0,8 ml) muss weniger injiziert werden – die Wirkstoffmenge pro Injektion bleibe aber gleich. Für die Betroffenen ist dies laut Dr. Zinke ebenfalls ein großer Vorteil. Darüber hinaus wurde die Haltbarkeit des Medikaments verbessert: Das neue SB5 ist bei 25 °C nun 31 statt bisher 28 Tage haltbar, so die Referentin abschließend.

Pressebericht: Virtuelle Launch-Pressekonferenz – Biogen

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Der Tumornekrosefaktor (TNF) spielt eine wichtige Rolle bei vielen entzündlichen Erkrankungen. Der Tumornekrosefaktor (TNF) spielt eine wichtige Rolle bei vielen entzündlichen Erkrankungen. © ibreakstock ‒ stock.adobe.com