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Wie gefährlich ist das familiäre Darmkrebsrisiko?

Die Chancen für ein Kolorektalkarzinom (CRC) stehen gut, wenn sich in der eigenen Familie Fälle von Darmkrebs finden. Bislang hatte man den Zusammenhang v.a. bei nahen Verwandten untersucht. Nun gingen Forscher aus Heidelberg erstmals der Frage nach, wie wahrscheinlich die Krebserkrankung für Familienmitglieder abseits des ersten Grades ist.
Die Ergebnisse der Kohortenstudie deuten daraufhin, dass Halbgeschwister von CRC-Patienten ein ähnlich hohes Darmkrebsrisiko tragen wie die Geschwister der Patienten. Das kumulative Lebenszeitrisiko war bei Letzteren um das 1,7-Fache und bei Halbgeschwistern um das 1,6-Fache gesteigert, im Vergleich zu Personen ohne familiäre Vorbelastung. Weit weniger hoch lagen die Risiken für Verwandte zweiten Grades, sprich Großeltern, Tanten oder Onkel (je 2 %).
Gravierender lesen sich die Ergebnisse für Personen, deren beide Eltern plus einem Halbbruder oder einer Halbschwester ein Kolorektalkarzinom hatten. Diese mussten mit einem Anstieg der eigenen Erkrankungswahrscheinlichkeit um den Faktor 3,6 rechnen.
Damit übertrafen sie sogar das Risiko von Personen mit je einem erkrankten Elternteil und einem Geschwister (2,7). Als Grundlage dienten Registerdaten des schwedischen Krebsregisters (1958–2015) mit Daten von über 16 Millionen Personen. 173 796 hatten ein CRC entwickelt.
Quelle: Tian Y et al. BMJ 2019; 364: 1803
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