Kolorektale Malignome – Einmalige Sigmoidoskopie macht einen großen Unterschied
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Bislang wurden in systematischen Studien zur krebspräventiven Wirksamkeit der Sigmoidoskopie Zeiträume von bis zu zwölf Jahren überblickt. Mit der jetzt veröffentlichten Untersuchung sind fünf weitere Jahre hinzugekommen, und das unter kontrollierten Bedingungen. Zwischen 1994 und 1999 wurden in 14 britischen Kliniken mehr als 170 000 Männer und Frauen im Alter zwischen 55 und 64 Jahren rekrutiert, die ihre Zustimmung gegeben hatten, gegebenenfalls eine Sigmoidoskopie durchführen zu lassen. Kolorektale Karzinome, Adenome und entzündliche Darmerkrankungen in der Vorgeschichte stellten Ausschlusskriterien dar.
Die Patienten kamen randomisiert in die Interventions- (57 098) oder die Kontrollgruppe (112 963). Den Probanden der Interventionsgruppe bot man ein einmaliges Screening per flexibler Sigmoidoskopie an, in deren Anschluss eine Koloskopie erfolgte, falls Hochrisikopolypen entdeckt wurden. 40 621 aus diesem Kollektiv nahmen schließlich das Screening in Anspruch.
Inzidenz kolorektaler Karzinome sank um 35 %
Innerhalb des Beobachtungszeitraums von im Mittel 17,1 Jahren fanden sich in der Interventionsgruppe 1230 kolorektale Karzinome, in der Kontrollgruppe waren es dagegen 3253. Infolge eines kolorektalen Karzinoms starben 353 versus 996 Personen. Demnach besitzt eine einzelne Sigmoidoskopie das Potenzial, die Inzidenz kolorektaler Karzinome um 26 % und die Mortalität um 30 % zu senken. Die alleinige Wertung derjenigen Personen, die auch wirklich an der Vorsorgeuntersuchung teilgenommen hatten, zeigte noch ausgeprägtere Effekte: Dann ergab sich eine um 35 % verringerte Inzidenz kolorektaler Karzinome, die Mortalität ging um 41 % zurück.
Laut den Autoren stellt die Sigmoidoskopie damit eine effektive Screeningmethode dar. Die Zahl der Patienten, die man untersuchen muss, um die Diagnose eines kolrektalen Karzinoms zu verhindern, hat sich nach 17 Jahren im Vergleich zum elfjährigen Follow-up fast halbiert (98 vs. 191). Die neuen Daten, so die Kollegen weiter, legen nahe, dass eine einzelne Sigmoidoskopie zu Screeningzwecken ausreicht.
Atkin W et al. Lancet 2017; 389: 1299-1311
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