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Wöchentliche Spritze sorgt für Gewichtsreduktion

Als lang wirksames Analogon des körpereigenen Amylins eignet sich Cagrilintid möglicherweise zur Gewichtsreduktion bei Adipositas. Ein Wissenschaftlerteam hat in einer Phase-2- Studie die dosisabhängigen Effekte der neuen Substanz mit Blick auf Körpergewicht, Sicherheit und Verträglichkeit untersucht. Darin eingeschlossen waren Erwachsene mit einem BMI von ≥ 30 kg/m2 sowie Personen mit Bluthochdruck oder Dyslipidämie bei einem BMI von ≥ 27 kg/m2 . Keiner von ihnen hatte Diabetes.
Die Behandlung lief 26 Wochen lang
Die 706 Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip einer von drei Gruppen zugewiesen: wöchentliche Selbstinjektion mit Cagrilintid in fünf verschiedenen Dosisstärken (0,3–4,5 mg/w), tägliche Injektion von Liraglutid (3 mg/d) oder volumenangepasstes Placebo. Behandelt wurde über einen Zeitraum von 26 Wochen, gefolgt von einer sechswöchigen Beobachtungsphase.
Im Vergleich zu den Ausgangswerten fiel die prozentuale Gewichtsreduktion bei sämtlichen Teilnehmern, die sich das Amylin-Analogon injiziert hatten, deutlicher aus als unter dem Scheinpräparat (6,0–10,8 % vs. 3 %). Der Gewichtsverlust, der sich mit 4,5 mg wöchentlichem Cagrilintid erzielen ließ, war zudem höher als mit der täglichen Injektion von 3 mg Liraglutid (10,8 % vs. 9,0 %).
Das Fazit der Autoren fällt eindeutig aus: Bei Menschen mit Übergewicht und Adipositas lässt sich mit der wöchentlichen Cagrilintid-Spritze eine klinisch relevante Reduzierung des Körpergewichts erreichen. Zudem wird die Substanz gut vertragen, schreiben sie. Im Vergleich zu Placebo traten an unerwünschten Nebenwirkungen hauptsächlich gastrointestinale Beschwerden sowie lokale Reaktionen an der Einstichstelle auf.
Quelle: Lau DCW et al. Lancet 2021; 398: 2160-2172; DOI: 10.1016/S0140-6736(21)01751-7
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