Nur wenige Ärzte wollen Videosprechstunden anbieten
Die Praxisärzte spüren eine Verschärfung des Ärztemangels: Sahen vor drei Jahren 60 % von ihnen in der eigenen Region einen Mangel oder rechneten damit, tun dies jetzt 71 %. In Städten und Regionen mit weniger als 100 000 Einwohnern sprechen 89 % der Mediziner von zu wenigen Kollegen in ihrer Umgebung. 83 % der Hausärzte und 54 % der Fachärzte glauben, dass es (sehr) schwierig ist, einen Nachfolger zu finden. Das besagt der 10. Gesundheitsreport des Finanzdienstleisters MLP. Ihm liegt eine repräsentative Bevölkerungs- und Ärztebefragung durch das Institut für Demoskopie Allensbach zugrunde.
Selbstständigkeit? 58 % der Kliniker schließen das aus
Passend dazu hat das Interesse der Krankenhausärzte, ihre Tätigkeit in der Klinik aufzugeben, um eine eigene Praxis zu eröffnen, in den vergangenen Jahren nachgelassen. Vor fünf Jahren kam eine Niederlassung noch für fast jeden zweiten Kliniker grundsätzlich in Betracht. Heute zeigen sich lediglich 37 % daran interessiert. 58 % schließen diese Möglichkeit für sich aus.
Für 69 % der Niedergelassenen ist es zudem schwierig, geeignetes Personal für ihre Praxis zu finden (2016: 59 %). Fast drei von vier Hausärzten melden hier Probleme. Laut Arbeitsagentur ist rund jede zehnte Ausbildungsstelle für Arzt- und Praxishilfen unbesetzt, ergänzt MLP.
Video-Konsultation: Honorare im EBM neu geregelt
Pressekonferenz von MLP