Gesundheitskarten Chipmangel führt zu Problemen

Praxismanagement , Praxisführung Autor: Isabel Aulehla

Es gibt Lieferschwierigkeiten durch Pandemie und Krieg. Es gibt Lieferschwierigkeiten durch Pandemie und Krieg. © Lifeking – stock.adobe.com

Wegen Lieferengpässen bei Halbleiterchips fürchten die Krankenkassen, bald keine Gesundheitskarten mehr ausstellen zu können. Mancherorts weicht man bereits auf Ersatzbescheinigungen aus.

Den Herstellern der elektronischen Gesundheitskarte fehlen derzeit Halbleiterchips. Verschiedene Kassen warnen, sie könnten bald keine Gesundheitskarten mehr ausgeben. Die AOK Nord-West ist bereits in rund 400.000 Fällen auf Ersatzbescheinigungen ausgewichen. In den betroffenen Regionen müssen Praxen die Stammdaten einiger Neupatienten daher mühsam per Hand erfassen. Grund der Lieferengpässe sind der Ukraine-Krieg und pandemiebedingte Lockdowns.

Das Bundesgesundheitsminis­terium erklärt, die Gematik habe Kontakt zu den Kartenherstellern aufgenommen. Das hauptsächlich betroffene Unternehmen erwarte ab dem dritten Quartal die Nachlieferung von Chipmodulen. Sollte es dennoch zu Problemen beim Austausch ungültiger Karten kommen, sei die Ausgabe von Ersatzbescheinigungen ­gewährleistet. Vorerst fokussierten sich die Kassen auf das Ersetzen abgelaufener oder verlorener Karten. 

Ab dem 1. Januar 2023 sind die Kassen verpflichtet, ihren Versicherten auf Nachfrage eine digitale Identität zur Verfügung zu stellen. Diese soll ab 2024 auch als Authentisierung und als chipfreier Versichertennachweis dienen. Sie ermög­licht es Patienten, auf ePA, eRezepte, eMedikationsplan und andere digital hinterlegte Daten zuzugreifen.

Quelle: Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU