Elektronische Gesundheitskarte im Praxistest
Seit Jahren angekündigt, ist es jetzt wirklich so weit: In Westfalen-Lippe werden nun acht Wochen lang die ersten medizinischen Anwendungen der elektronischen Gesundheitskarte getestet. „Das ist ein wichtiger Meilenstein für die Weiterentwicklung der Telematikinfrastruktur“, sagt KV-Vorstandsmitglied Thomas Müller.
Beteiligt sind nach Angaben der KV 74 Vertragsarztpraxen, eine Notfalldienstpraxis, 15 Apotheken und ein Krankenhaus in den Regionen Ahaus, Bielefeld, Bochum und Münster. Im Feldtest soll die Funktionalität und die Interoperabilität des E-Health-Konnektors nachgewiesen werden.
Erprobt wird z.B. das Erstellen, Aktualisieren und Löschen des Notfalldatensatzes und des elektronischen Medikationsplans. Der Notfalldatensatz enthält z.B. Angaben zu Allergien, Diagnosen, regelmäßiger Medikation sowie Kontaktdaten zu Ärzten und zu Angehörigen, die im Notfall verständigt werden sollen. Daneben lassen sich auch persönliche Erklärungen, etwa zu einem Organspendeausweis, speichern.
„Der erfolgreiche Abschluss des Feldtests ist Voraussetzung für die Zulassung des E-Health-Konnektors für den Produktivbetrieb durch die gematik“, teilt die beteiligte CompuGroup Medical AG (CGM) mit. Liege diese Zulassung vor, stehe einem bundesweiten Rollout der neuen Anwendungen nichts mehr entgegen. Einrichtungen, die bereits über den CGM-Konnektor an die Telematikinfrastruktur angebunden sind, werden die neuen Funktionalitäten per Software-Upgrade erhalten. Ein Hardware-Austausch sei nicht notwendig, so das Unternehmen.
Quelle: Pressemitteilungen von KVWL, CGM