Physician Assistants KV Nordrhein sieht Potenzial in haus- und fachärztlichen Praxen

Praxismanagement , Team Autor: Jan Helfrich

 Zurzeit sind die Kosten eines PA durch die Beschränkungen des Vergütungssystems nicht refinanziert. Zurzeit sind die Kosten eines PA durch die Beschränkungen des Vergütungssystems nicht refinanziert. © Pixel-Shot - stock.adobe.com

Dem Berufsbild des des Physician Assistant (PA) wird vonseiten der KVen und Berufsverbände zunehmendes Interesse entgegengebracht. 

Die KV Nordrhein informiert auf ihrer Homepage dazu und hat in einer Diskussionsrunde Chancen und notwendige Rahmenbedingungen erörtert.

Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte bräuchten jede mögliche Unterstützung, um auch künftig eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen, sagt KV-Chef Dr. Frank Bergmann. KV-Vize und Hausarzt Dr. Carsten König glaubt, dass PA eine wertvolle Unterstützung „in der Grundversorgung, bei präventiven Maßnahmen oder in der Organisation der Palliativversorgung und von DMP“ sein können. Die KV startet 2025 ein Pilotprojekt mit PA in haus- und fachärztlichen Praxen im Rheinland. Eine Hürde ist: Zurzeit sind die Kosten eines PA durch die Beschränkungen des Vergütungssystems nicht refinanziert.

„Die Zukunft der medizinischen Versorgung liegt in der Teampraxis“, bestätigt Daria Hunfeld, PA am Deutschen Herzzentrum der Charité und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Physician Assistants (DGPA). PA seien hierbei ein zentraler Bestandteil, weil sie Aufgaben wie eine Infektsprechstunde oder Hausbesuche unter Supervision übernehmen und so zur Entlastung von Ärztinnen und Ärzten beitragen könnten. Die DGPA setze sich dafür ein, dass Hochschulen die ambulante Versorgung stärker in die PA-Ausbildung integrieren.

Prof. Dr. Katharina Larisch, Studiengangsleitung PA der EU FH, fordert einheitliche Rahmenbedingungen für PA-Studiengänge: „Es braucht dringend Mindestanforderungen für die Module der Studiengänge, um sicherzustellen, dass alle Absolventen eine fundierte, vergleichbare und praxisnahe Ausbildung erhalten. Das ist wichtig, damit auch für die Praxen klar ist: Wo PA draufsteht, ist PA drin!“ 

Nur mit klaren Standards lasse sich die Versorgungsqualität sicherstellen, unterstreicht KBV-Chef Dr. Andreas Gassen. Ansonsten werde es immer wieder Diskussionen über das Auswahlermessen der Ärztinnen und Ärzte hinsichtlich der delegierten Leistungen geben. 

Quelle: Pressemitteilung KV Nordrhein