Suchterkrankungen in der Gastronomie Wenn der Wirt sein bester Kunde ist

Praxismanagement , Patientenmanagement Autor: Michael Reischmann

Beschäftigte in der Gastronomie scheinen ein signifikant höheres Risiko für die Entwicklung einer Suchterkrankung zu haben. Beschäftigte in der Gastronomie scheinen ein signifikant höheres Risiko für die Entwicklung einer Suchterkrankung zu haben. © radekcho – stock.adobe.com

Die Gefahr einer Suchterkrankung im Zusammenhang mit Alkohol, Drogen oder Arzneimitteln ist für Beschäftigte in der Gastronomie und in Beherbergungsbetrieben besonders hoch; im Jahr 2021 betrug die Rate 173 Fälle pro 10.000 Einwohner.

Es folgten Beschäftigte des Bereichs Bergbau, Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung und Baugewerbe mit 168 Fällen. Am geringsten ist das Abhängigkeitsrisiko in Berufen für Erziehung und Unterricht mit 86 Fällen. Das geht aus dem Morbiditäts- und Sozialatlas des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung hervor.

Der Analyse zufolge sind die Suchterkrankungsraten regional sehr unterschiedlich ausgeprägt. Der Bundesschnitt lag 2021 bei 183 Fällen pro 10.000 Einwohner. Rheinland-Pfalz ist das bedeutendste deutsche Weinanbaugebiet, doch der Wert fiel dort mit rund 154 eher niedrig aus. Anders in ostdeutschen Ländern wie Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen, wo die Werte mit rund 244 bzw. 226 überdurchschnittlich hoch sind. Den höchs­ten Wert unter allen Landkreisen und kreisfreien Städten ermittelte das Institut im Kreis Schwerin (329 je 10.000 Einwohner). Die geringste Erkrankungsrate verzeichnet der Kreis Würzburg (95).