Atemwegsinfekt: Honig statt Antibiotikum
Infekte der oberen Atemwege werden immer noch zu häufig mit Antibiotika behandelt. Die Folgen: steigende Resistenzraten und eine potenziell überflüssige Belastung der Patienten. Eine kostengünstige Alternative, um der lästigen Symptome Herr zu werden, ist Honig, wie eine Metaanalyse zeigt.
Deren Autoren hatten 14 Studien ausgewertet, in denen Kinder und Erwachsene, die unter einem oberen Atemwegsinfekt litten, Honig bzw. Honigsirup oder eine Standardbehandlung (u.a. Dextrometorphan, Diphenhydramin) erhielten. Als überlegen erwies sich das Naturprodukt bei den Endpunkten Gesamtsymptomscore sowie Hustenhäufigkeit bzw. Hustenschwere.
Die Heterogenität der Studien war allerdings hoch, was an den erheblichen Unterschieden bei den Standardbehandlungen sowie den Honigtherapien lag. So fehlten beispielsweise in den meisten Studien Dosisangaben für den Honig.
Robuste Effekte auch in den Subgruppenanalysen
Trotzdem erwies sich der symptomlindernde Effekt durch Honig sowohl in Sensitivitätsanalysen als auch in Subgruppenanalysen als robust. Die Autoren wünschen sich allerdings mehr evidenzsichernde placebokontrollierte Studien sowie mehr Studien mit Erwachsenen.
Quelle: Abuelgasim H et al. BMJ Evidence Based Medicine 2020; DOI: 10.1136/bmjebm-2020-111336