Atemwegsinfekt: Honig statt Antibiotikum

Autor: Dr. Barbara Kreutzkamp

Die süße Alternative zu Antibiotika schmeckt nicht nur gut, sondern zeigt auch Wirkung. Die süße Alternative zu Antibiotika schmeckt nicht nur gut, sondern zeigt auch Wirkung. © Artem Shadrin – stock.adobe.com

Nicht immer müssen direkt Antibiotika genommen werden. Das zeigt sich auch bei der Behandlung von Atemwegsinfekten. Denn hier scheint Honig eine durchaus gute Alternative zu sein.

Infekte der oberen Atemwege werden immer noch zu häufig mit Antibiotika behandelt. Die Folgen: steigende Resistenzraten und eine potenziell überflüssige Belastung der Patienten. Eine kostengünstige Alternative, um der lästigen Symptome Herr zu werden, ist Honig, wie eine Metaanalyse zeigt.

Deren Autoren hatten 14 Studien ausgewertet, in denen Kinder und Erwachsene, die unter einem oberen Atemwegsinfekt litten, Honig bzw. Honigsirup oder eine Standardbehandlung (u.a. Dextrometorphan, Diphenhydramin) erhielten. Als überlegen erwies sich das Naturprodukt bei den Endpunkten Gesamtsymptom­score sowie Hustenhäufigkeit bzw. Hustenschwere.

Die Heterogenität der Studien war allerdings hoch, was an den erheblichen Unterschieden bei den Standardbehandlungen sowie den Honigtherapien lag. So fehlten beispielsweise in den meisten Studien Dosisangaben für den Honig.

Robuste Effekte auch in den Subgruppenanalysen

Trotzdem erwies sich der symptomlindernde Effekt durch Honig sowohl in Sensitivitäts­analysen als auch in Subgruppenanalysen als robust. Die Autoren wünschen sich allerdings mehr evidenzsichernde placebokontrollierte Studien sowie mehr Studien mit Erwachsenen.

Quelle: Abuelgasim H et al. BMJ Evidence Based Medicine 2020; DOI: 10.1136/bmjebm-2020-111336