Meilenstein in der OP-Robotik Auch für Nieren und Nebennieren

Autor: Nierenarzt/Nierenärztin

Auch hinter dem Bauchfell gelegene Organe können noch präziser erreicht werden. Auch hinter dem Bauchfell gelegene Organe können noch präziser erreicht werden. © SwathiFX – stock.adobe.com (generiert mit KI)

Die Unimedizin Greifswald hat im September einen zweiten OP-Roboter bekommen: den Da Vinci SP. Es ist das modernste Operationssystem, mit dessen Hilfe über nur einen einzigen Zugang (SP: Single Port) operiert werden kann. Damit ist die Greifswalder Unimedizin die dritte Uniklinik in Deutschland, die diesen Roboter einsetzt.

„Für die Weiterentwicklung der robotischen Chirurgie stellt der Da Vinci Single-Port einen Meilenstein dar“, betont Prof. Richard Hummel, Stellvertretender Direktor der Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie. Mithilfe dieses OP-Systems ist es möglich, über einen einzigen Zugang in der Größe von etwa 2,5 cm insgesamt drei Instrumente sowie ein Endoskop einzusetzen. „Das bedeutet für unsere Patienten nicht nur ein minimiertes Zugangstrauma und dadurch weniger Blutverlust, weniger Schmerzen und schließlich schnellere Heilungsprozesse“, so Hummel weiter, „wir können minimalinvasiv auch OP-Gebiete erschließen, die aufgrund ihrer Komplexität mit den bisher vorhandenen Systemen nur schwer zugänglich waren“. Dies betreffe auch andere operierende Abteilungen wie die Urologie, Gynäkologie und HNO. So seien mit dem Da Vinci SP nun zum Beispiel bestimmte HNOOperationen erstmals robotisch möglich. Aber auch hinter dem Bauchfell gelegene Organe können dadurch noch präziser erreicht werden. „Chirurgisch erschließen sich hiermit ganz neue Zugangswege zum Beispiel zur Niere, Nebenniere oder zum Rektum“, so der Facharzt weiter. 

Constanze Steinke/Universität Greifswald

Dieser Beitrag ist ursprünglich erschienen in: Nierenarzt/Nierenärztin 5/2024