Schilddrüse Biologika nutzen Rheumatikern doppelt

Autor: Dr. Franziska Hainer

Betrachtete man nur die Patienten, die mit bDMARD behandelt wurden, fand sich der größte Effekt für TNF-Hemmer (HR 0,67). Betrachtete man nur die Patienten, die mit bDMARD behandelt wurden, fand sich der größte Effekt für TNF-Hemmer (HR 0,67). © burdun - stock.adobe.com

Biologika wirken bei einer rheumatoiden Arthritits nicht nur günstig auf die Gelenbeschwerden. Sie bewahren die Patienten scheinbar auch vor den häufigen komorbiden autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen.

Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) erkranken oft auch an einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Davor schützen offenbar DMARD, so das Ergebnis einer schwedisch-isländischen Studie. 

Die Autoren untersuchten die Daten von 13.731 Patienten mit neu diagnostizierter RA aus den Jahren 2006 bis 2018 und verglichen sie mit denen von 63.201 Menschen aus der Allgemeinbevölkerung. Berechnet wurde das relative Risiko für eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung (z.B. Hashimoto, M. Basedow). 

Bei 2,3 % der Patienten mit RA und 2,9 % aus der Vergleichsgruppe wurde eine solche festgestellt. Die Differenz entsprach bereits einer Risikoreduktion um 19 % (Hazard Ratio, HR, 0,81). Rheumakranke mit immunmodulierender Medikation in Form von biologischen DMARD hatten, verglichen mit der Allgemeinbevölkerung, das niedrigste Risiko für die Schilddrüsenerkrankungen (HR 0,54).

Den größten Effekt fand man für TNF-Inhibitoren

Betrachtete man nur die Patienten, die mit bDMARD behandelt wurden, fand sich der größte Effekt für TNF-Hemmer (HR 0,67). Möglicherweise profitieren umgekehrt auch Patienten in einem frühen Stadium der thyreoidalen Autoimmunerkrankungen von einer DMARD-Therapie, heißt es in einer Pressemeldung zur Studie.

Quellen: 

1. Waldenlind K et al. J Intern Med 2023; DOI: 10.1111/joim.13743

2. Pressemitteilung Karolinska-Institut