COPD-Patienten brauchen keinen professionellen Trainer für positive Sporteffekte
Körperliche Aktivität bessert Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit von COPD-Patienten. Belegt ist das bisher überwiegend in kontrollierten Studien, in denen die Teilnehmer unter fachlicher Anleitung krankheitsspezifisch trainierten.
Eine Metaanalyse legt nun erstmals nahe, dass auch für „unbeobachtetes“ körperliches Üben ein Nutzen für Betroffene besteht, wenn sie dieses zusätzlich zur Standardversorgung absolvieren: Die krankheitsspezifische Lebensqualität stieg an, die körperliche Belastbarkeit blieb allerdings weitgehend unverändert.
Ausgewertet hatten die Autoren 13 randomisierte, kontrollierte Studien mit insgesamt 1055 COPD-Patienten aller Schweregrade. In den Arbeiten waren der Effekt von einem nicht überwachten körperlichen Training inkl. Standardversorgung – u.a. Edukation und Atemtherapie – gegenüber einer alleinigen Standardversorgung untersucht worden.
Physische Mehrleistung nur statistisch signifikant
Die Studien waren jedoch sehr heterogen: Die Sportinterventionen dauerten zwischen sechs Wochen und einem Jahr, die Trainingsintensität schwankte von moderat bis hoch, als Sportarten wurden aerobes, Widerstands- und Krafttraining ausgeführt.
In der gepoolten Auswertung erzielten die sportelnden COPD-Patienten in verschiedenen Fragebogen zur gesundheitsspezifischen Lebensqualität signifikant und klinisch relevant bessere Ergebnisse als die nicht trainierenden Kontrollen. Beim 6-Minuten-Gehtest ergab sich zwar ein numerisch signifikanter Unterschied, der aber mit einer Mehrleistung von 30 m als klinisch irrelevant eingestuft wurde.
Trotzdem seien die Ergebnisse erfreulich, so die Autoren. Viele COPD-Patienten könnten aus zeitlichen, räumlichen oder anderen Gründen nicht immer an überwachten Sportangeboten teilnehmen.
Quelle: Taylor D et al. Thorax 2021; DOI: 10.1136/thoraxjnl-2020-216007