Corona: Infektion zwischen Katzen nachgewiesen

Autor: Tim Förderer

Bisher ist trotzdem keine einzige Erkrankung durch Ansteckung bei einer Katze dokumentiert worden. Bisher ist trotzdem keine einzige Erkrankung durch Ansteckung bei einer Katze dokumentiert worden. © iStock/bennymarty

Hauskatzen stecken sich binnen kürzester Zeit gegenseitig mit SARS-CoV-2 an. Was bedeutet das für den Umgang mit den beliebten Stubentigern?

Hauskatzen können asymptomatischer Zwischenwirt von SARS-CoV-2 und potenzielle Infektionsquelle für ihre Menschen sein, warnen Wissenschaftler aus den USA und Japan. Allerdings sei die Wahrscheinlichkeit, dass Corona-Kranke ihre Vierbeiner anstecken, größer als die Gefahr, sich über den Stubentiger zu infizieren.

Dr. Peter J. Halfmann und Kollegen von den Universitäten Wisconsin, USA, und Tokyo, Japan, setzten im Labor drei Hauskatzen dem Coronavirus aus und testeten sie dann alle 24 Stunden per Nasen- und Rektalabstrich, ob sie sich infiziert hatten. Nach einem Tag konnten sie bei einem Tier den Erreger nasal nachweisen, nach drei Tagen waren alle drei positiv. Bis zu Tag 6 ließ sich SARS-CoV-2 im Nasensekret der Katzen detektieren.

Einen Tag nach der initialen Inokulation bekam jede der drei Katzen ein nicht infiziertes Tier in den Käfig gesetzt. Zwei Tage später zeigte der Nasalabstrich einer der Neuzugänge ein positives Virus-Testergebnis. Nach fünf Tagen waren auch die zwei anderen zuvor gesunden Tiere infiziert. Die rektalen Abstriche blieben bei allen Vierbeinern zu jedem Zeitpunkt negativ, berichten die Wissenschaftler. Die Katzen zeigten keinerlei Symptome, wohl aber Antikörper an Tag 24 nach der Inokulation.

Ratgeber für Haustierhalter

Bislang ist für eine Reihe von Tieren bekannt, dass Sie SARS-CoV-2 übertragen können, darunter Schleichkatzen, Frettchen, Katzen, Löwen, Tiger und Hunde. Das Friedrich Löffler Institut stellt auf seinen Seiten einen umfangreichen Ratgeber zum Umgang mit Haustieren in der momentanten Situation bereit.

Angesichts der Berichte über Virusübertragungen von Mensch zu Hauskatze und Mensch zu Tiger bzw. Löwe und der nun vorgelegten Ergebnisse, muss man sich auch über den Infektionsweg Mensch-Katze-Mensch Gedanken machen, schreiben Dr. Halfmann und Kollegen. Vor allem in der Quarantänesituation sollten sich (potenziell) Infizierte nicht nur von ihren Angehörigen, sondern auch von ihren Katzen fernhalten. Außerdem sollte man den Tieren möglichst keinen Freigang erlauben, damit sie sich nicht bei anderen Streunern anstecken und das Virus ins Haus holen können, raten die Wissenschaftler. Sie räumen allerdings ein, dass bisher keine einzige Erkrankung durch Ansteckung bei einer Katze dokumentiert werden konnte. 

Quellen:
1. Halfmann PJ et al. N Engl J Med 2020; DOI: 10.1056/NEJMc2013400
2. Pressemitteilung der University of Wisconsin-Madison