Darmkrebsvorsorge: FIT und Koloskopie gleichwertig
Welche Effekte das künftige Vorgehen in Deutschland haben wird, erwartet Professor Dr. Rainer Porschen vom Klinikum Bremen-Ost mit Spannung. Zumindest in Kalifornien konnten jährliche Einladungen die Teilnahmerate am Screening in den Jahren 2000 bis 2015 mehr als verdoppeln (38,9 % vs. 82,7 %) und die Mortalität infolge eines kolorektalen Karzinoms halbieren.
Ob sich der Patient beim Screening für einen fäkalen immunchemischen Test oder für die Koloskopie entscheidet, dürfte dabei keinen großen Unterschied machen. Denn laut Prof. Porschen eignet sich ein mehrfach durchgeführter FIT durchaus als Alternative zur Koloskopie.
Die Basis seiner Einschätzung bildet unter anderem eine Studie mit 123 347 Probanden, in der sich die Detektionsraten nach fünf FIT-Runden nicht von denen nach einmaliger Koloskopie unterschieden. Die Probanden hatten in den Jahren 2002 bis 2014 jeweils bis zu sechs FIT erhalten.
Standardisierung der Testverfahren vonnöten
Eingeschränkt wird die Vergleichbarkeit der Verfahren derzeit noch dadurch, dass die verschiedenen FIT je nach Hersteller auf andere Hämoglobin-Schwellenwerte eingestellt sind. Für eine objektive Vergleichbarkeit müssten die Cut-off-Werte aneinander angeglichen werden, fordern Experten.
Quelle: 27. Gastroenterologie-Update-Seminar