Dem Emphysem die Luft abdrehen – neue interventionelle Verfahren zur Lungenvolumenreduktion
Bislang umfasst die Behandlung einer COPD Lebensstilveränderungen – vor allem den Rauchstopp – Medikamente, wie Bronchodilatatoren, Anticholinergika, Kortikosteroide, und ggf. Sauerstoff, ergänzt durch Präventionsmaßnahmen wie Impfungen gegen Pneumokokken und Influenza. Aber das war es fast schon und in späten Stadien kommt man damit nicht mehr sehr weit. Die verschlossenen peripheren Atemwege und das zerstörte, emphysematöse Parenchym führen zu einer stark überblähten Lunge, die Atemmuskulatur erschöpft sich und die pulmonale Funktion geht immer stärker in die Knie.
Anfang des Jahrtausends unternahmen Chirurgen erste Versuche, nicht nur die Symptome zu lindern, sondern an der Ursache anzugreifen: Sie resezierten die Lungenanteile mit dem ausgeprägtesten Emphysem, sodass die gesünderen Segmente buchstäblich mehr Luft bekamen. Das Vorgehen besserte zwar vor allem bei erkrankten Oberlappen die Beschwerden, aber die offene Thorakotomie war in dieser Hochrisikogruppe mit erheblichen Komplikationen verbunden und über die ersten drei Monate nach dem Eingriff starben mehr operierte als standardmäßig behandelte Patienten.
Interventionen auch bei Asthma
Einlage endobronchialer Ventile
Einlage endobronchialer Spiralen
Bronchoskopische thermische Dampfablation
Polymerische Volumenreduktion
Gezielte Denervation
Quelle: Mandovra NP et al. Ther Umschau 2019; 76: 328-336; DOI: 10.1024/0040-5930/a001097