Herzkreislaufstillstand Depression setzt dem Herzen zu
Das ist das Ergebnis einer Kohortenstudie, in der ein Team um Dr. Juncheol Lee von der Hanyang University in Seoul das Langzeitüberleben von 2.373 Betroffenen untersuchte. Die Teilnehmer waren wegen eines OHCA zwischen 2005 und 2015 stationär behandelt worden und hatten mindestens ein Jahr lang überlebt; sie waren zu 78 % männlich und im Median 53 Jahre alt. Der Follow-up-Zeitraum umfasste 14 Jahre.
Bei 397 (17 %) Patienten wurde nach dem OHCA eine Depression oder Angststörung diagnostiziert. In dieser Gruppe lag das Sterberisiko um 41 % höher als bei Patienten ohne diese Komorbiditäten. Getrennt nach Diagnosen war die Mortalitätsrate der Betroffenen mit einer Depression um 44 % erhöht, während sie bei einer ausschließlichen Angststörung um nicht signifikante 20 % anstieg. Eine bis zu drei Jahre vor dem Kreislaufstillstand festgestellte Depression oder Angststörung beeinflusste die Langzeitmortalität nach dem Ereignis nicht.
Eine psychologische Betreuung ist sinnvoll
Die Bedeutung der psychischen Gesundheit nach einem Herzstillstand werde in immer mehr internationalen Leitlinien betont, schreiben die Autoren, etwa des European Resuscitation Councils oder der American Heart Association. Eine (neuro-)psychologische Reha könne offenbar nicht nur generell die Lebensqualität steigern, sondern auch das Langzeitüberleben fördern.
Quelle: Lee J et al. JAMA Netw Open 2023; 6: e237809; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.7809